EASTON STAGGER PHILLIPS

EASTON STAGGER PHILLIPS

Obengenannter Künstler ist auch zu hören auf folgenden Alben / Artist also worked on the following records:

Drei gestandene Musikerpersönlichkeiten mit ganz individuellen Lebens- und Karriereentwürfen, die einst durch eine Laune der Natur zusammentrafen und aus der spontanen Situation das Allerbeste machten, nämlich eine gemeinsame Platte, verabreden sich Jahre darauf für ein Zweitwerk. Aber diesmal ist alles angerichtet und bis ins Detail geplant. Resolution Road heißt das gute Stück und das Trio, das sich EASTON STAGGER PHILLIPS nennt, besteht natürlich wieder aus den bekannten Singer/Songwritern Tim Easton (Nashville, Tennessee) und Leeroy Stagger (Lethbridge, Alberta, Canada) sowie Evan Phillips (Anchorage, Alaska), der hauptsächlich als Boss seiner Band The Whipsaws geschätzt wird. Nicht wirklich zufällig handelt es sich bei allen Dreien um mehrjährige Blue Rose-Künstler!

Tim Easton ist am längsten im Geschäft. Seit 1998 veröffentlicht der ehemalige Haynes Boys-Leader aus Columbus, Ohio regelmäßig eigene Alben von vorzüglicher Qualität. Etliche sind auf Blue Rose erschienen, andere auf New West oder nur auf privater Ebene wie sein jüngstes Baby, das von den Kritikern gefeierte, überraschend roh und urwüchsig klingende, mit dreckigem Rock'n Roll infizierte Not Cool vom Spätsommer 2013. Easton ist ein ewig rastloser Americana-Hobo, den es von Ohio nach Nashville, dann nach L.A., später in das Mojave Wüstennest Joshua Tree und zuletzt wieder nach Nashville verschlagen hat. Leeroy Stagger ist einer der aktuellen Sympathieträger in der Blue Rose-Familie, seine zahlreichen Anhänger in Europa freuen sich auf jede neue Tournee, seit 10 Jahren bringt er fleißig Alben in beständiger Topqualität heraus, allein seit 2007 gibt es schon vier ausgereifte Studioproduktionen bei den Schwaben. Die Whipsaws mit Evan Phillips als Bandleader, Songschreiber, Sänger und Gitarrist gerieten besonders mit ihrer zweiten, auch auf Blue Rose erschienenen Scheibe 60 Watt Avenue ins Visier der nach unverbrauchten Acts gierenden No Depression/Gitarrenrock-Gemeinde. Sie wurden schon mit Attributen wie "Bottle Rockets aus Alaska" oder "Drive-By Truckers aus Anchorage" bedacht, bevor sie durch eine längere Erkrankung ihres Frontmanns zurückgeworfen wurden. Erst kürzlich gelangten sie mit ihrem selbstbetitelten, deutlich am elektrischen 70s Rock orientierten Comeback wieder in die Öffentlichkeit.

Im Januar 2008 kamen die drei Protagonisten in einer mit einem Tonstudio ausgestatteten abgelegenen Hütte in Alaska zusammen, um eine Handvoll Songs mit "Front Porch"-Atmosphäre aufzunehmen. Wegen eines Schneesturms verlängerte sich der Aufenthalt beträchtlich und man nutzte die Gunst der Stunde, um gleich 13 Tracks für ein komplettes Album einzuspielen. ESP war geboren! Die erste Platte heißt One For The Ditch, besticht durch erhabene Souveränität, enormes Talent und eine teamhafte Arbeitsweise, bei der man sich gegenseitig Respekt erweist und somit das große Ganze schafft: eine ungemein friedliche Atmosphäre zwischen Lagerfeuer-Ambiente, rustikalem Veranda-Charme und mitternächtlicher Mondlicht-Romantik. One For The Ditch wächst in der Folge zu einer richtigen kleinen Erfolgsstory, trifft den Nerv vieler Folk & Roots-Anhänger - ungeplant und unvorbereitet, mit einfachsten Mitteln aber dafür mit voller Herzblutpunktzahl!

5 Jahre später scheint die Zeit endlich reif für einen Nachfolger, für ein Comeback von ESP! Aber diesmal soll es richtig vorbereitet werden. So quartieren sich Tim Easton und Evan Phillips Anfang 2013 in Kanada bei Leeroy Stagger in seinem professionell ausgestatteten Heimstudio ein, der Rebeltone Ranch, um in den kommenden zwei Wochen all die Songs aufzunehmen, die man in den zurückliegenden Jahren mit dem ESP-Konzept im Hinterkopf geschrieben hat. Keine Frage, die 10 neuen Tracks klingen schon mal ganz anders als die von One For The Ditch damals im Schneesturm! Üppiger instrumentiert, ausgeklügelter arrangiert und zeitlos aber professionell produziert treffen ESP die Schnittstelle von Americana, Singer/Songwriter, Folk Rock, Roots Pop und Acoustic Pop/Rock zielgenau. Rechnerisch liegt Tim Easton mit vier eigenen Beiträgen etwas vor seinen beiden Kollegen mit jeweils drei Songs. Zu Beginn stellt sich jeder mit einer forschen Nummer vor: Phillips übernimmt mit 'Always Came Back To You' den Start, gefolgt von Stagger's 'Traveller' und 'Stay' von Easton. In der Folge ragt Phillips' 'Lucillia' mit süffigen Hooks und längeren E-Gitarren-Trips als einschmeichelnder Harmonie-Ohrwurm deutlich heraus. Auf 'Life Of Crime' von Stagger spielt Easton eine sehr dominante Mandola, dessen 'So Much In Tune' verknüpft Tugenden von CSN und den Jayhawks, während sein 'Those Good Times (LMSU)' zum poppigsten Stück (im Paul Simon-Sinn) avanciert und 'Hwy Is My Home' aus der Feder von Stagger zum rootsigsten mit Slap Bass und Rockabilly-Feeling. Für reichlich stilistische Abwechslung haben ESP also unbedingt gesorgt!

Tim Easton spielt pro Track in der Regel gleich mehrere Instrumente, nämlich akustische und elektrische Gitarren, Mandola, Klavier, Electric Piano, Orgel und/oder Bass. Leeroy Stagger begleitet sich ein paar Male auf der Akustischen, während Evan Phillips ebenfalls hauptsächlich an seinen Gitarren zu hören ist, seltener am Keyboard. Bei all dieser respektablen Eigenleistung bleibt das markante Aushängeschild des Trios allerdings wie schon beim Debüt das hervorragend aufeinander abgestimmte Wechselspiel von Lead & Harmony Vocals. Für ein fetteres Klangbild haben ESP diesmal sogar mit festen Begleitmusikern gearbeitet. So wurde mit Nick Stecz ein versierter Drummer verpflichtet und Evan Uschenko steuert kluge Sachen auf Bass oder elektrischer (Slide) Gitarre bei - die beiden bilden übrigens regulär Leeroy Stagger's Backing Band. Vereinzelt kommen zusätzlich Organist Derry Deborja (Canyon, Jason Isbell 400 Unit) und eine ältere Stagger-Rhythm Section hinzu.

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