DEADMAN

DEADMAN

Steven Collins war stets ein kreativer, unangepasster Künstler auf ständiger Suche und wird es immer bleiben, Steven Collins ist DEADMAN mit häufig wechselnden Begleitern. Nach der Aufsehen erregenden DVD/CD-Film/Musik-Kombination Chimes At Midnight/How Shall We Then Live? von Anfang 2014 gibt es jetzt nur ein gutes halbes Jahr später bereits die nächste Veröffentlichung. The Sound And The Fury heißt das nach der gleichnamigen Weltliteratur von William Faulkner betitelte, brandneue Album. Ähnlich radikal wie jener Roman aus der amerikanischen Moderne (deutscher, vielsagender Titel: Schall und Wahn) hört sich - gemessen an Steven Collins' bisherigem Output - die Musik an. Es ist eine völlige Abkehr von all dem, was Deadman zuvor ausgemacht hat, und dürfte so manchen Fan zunächst ganz schön herausfordern!

Steven Collins stammt aus Dallas und hat dort eine erste Deadman-Inkarnation bereits Ende der 90er an den Start geschickt. Nach einer wechselhaften Bio mit einigen längst vergriffenen Veröffentlichungsschätzen, einer gescheiterten Ehe und reichlich Songs darüber bedeutete sein Rückzug in die texanische Provinz von Lockhart, ein paar Meilen südlich der ewig blühenden Musikmetropole Austin gelegen, Vergangenheitsbewältigung und Aufbruch zugleich. Aufbruch zu jener Sextett-Ausgabe von Deadman, die sich mit regelmäßigen Live Shows eine große Reputation unter ihren zahlreichen Anhängern und den einschlägigen Fachleuten vom Austin Chronicle über das Paste Magazine bis Uncut erspielt hatte. Blue Rose Records, seit jeher glühende Anhänger gut gemachter Texas Music, nahmen Deadman unter Vertrag und brachten Anfang 2011 zunächst die Live At The Saxon Pub-CD heraus - ein fulminantes, fast 70-minütiges Statement über das riesige Potenzial dieser tollen Formation, die so leichtgängig Southern Rock, Texas Folk, Alt.Country Rock und 70er old school Rock'n Roll mit klassischen Singer/Songwriter-Tugenden unter dem Americana-Banner zu verknüpfen wusste! Im Herbst 2011 folgte dann als Reifeprüfung das starke Studioalbum Take Up Your Mat And Walk in derselben Besetzung und im Frühjahr 2012 eine erste umjubelte Tournee durch Europa.

Mit seiner kolossalen DVD/CD-Kombination aus Film und Musik (inkl. dickem Programmbuch!) sprengte Mastermind Steven Collins danach jegliche genreüblichen Rahmen. How Shall We Then Live? hieß das insgesamt 6. Deadman-Album und Chimes At Midnight war der korrespondierende Kurzfilm, eine Art ausgedehntes und künstlerisch ambitioniertes Musikvideo im Western Noir-Ambiente, zu dem Collins die Idee lieferte und maßgeblich an der Umsetzung beteiligt war. Keine Frage: dieses Werk muss als ein fettes Highlight für das Americana-Lager in 2014 notiert werden!

Und nun kommt also ganz frisch, zeitlich perfekt abgestimmt zur anstehenden Tour durch Nord- und Mitteleuropa im Spätherbst 2014, The Sound And The Fury ohne große Vorwarnung auf den Tisch. Jegliche Verweise früherer Rezensionen auf musikalische Verwandschaften mit The Band, Van Morrison, Band Of Heathens, Bob Dylan, Greyhound Soul, Little Feat, Calexico, Los Lobos usw. erübrigen sich beim Anhören der 10 neuen Collins-Songs. Hier erinnert praktisch nichts mehr an Americana und Roots Rock, es handelt sich dafür besonders in der ersten Hälfte um lauten, ungehobelten, von deftig-schrägen Gitarren durchsetzten Rock'n Roll, der im weiteren Verlauf immer mehr in eine Art untergründigen, indie-mäßig abgefahrenen Singer/Songwriter Pop mit dominanten Balladen, verklärten Keyboardsklängen und Soundexperimenten mit "dem Studio als zusätzlichem Instrument" mündet. Das ganze Album ist gespickt mit biblischen Metaphern (Ekklesiastes, Der Prediger nach Salomos Lebensweisheiten), philosophischen Betrachtungen und literarisch-historischen Zitaten von W.B.Yeats (The Second Coming) und Percy Bysshe Shelley (Ozymandias). Steven Collins erweist sich dabei einmal mehr als Meister wortgewandter Poetry und vieldeutiger Sprache, mitunter einem Bob Dylan nicht unähnlich: So soll The Sound And The Fury nach eigener Aussage ein "Schrei in der Wildnis von Selbstgefälligkeit, Überfluss und Post-Moderne" bedeuten...

Die gradlinigeren Nummern wie der Titelsong gleich zum Start, das folgende, Harmonica-getränkte Düsterbluesgebräu von 'No Sugar', den garagenpunkigen Fetzer 'The Rich Man And The Poor Man' und die dramatische, sich in einen bowieesken Refrain hineinsteigernde Powerballade 'Is This The World We Want?' mag man sich - vielleicht etwas entschlackt gespielt - auch bei den kommenden Konzerten im Einklang mit dem alten Deadman-Katalog noch vorstellen. Aber schon das dräuende, mit laut sägenden Gitarren gespickte und reichlich Effekten beladene 'Ozymandias' im Zentrum dieses kompromisslosen Albums könnte zur Zerreißprobe für die eher an traditionelles Songwriting gewöhnte Deadman-Gemeinde werden. Gespannt darf man auch sein, wie die beiden melodischsten, eingängigsten Stücke der ganzen Platte, die Pop/Rockballaden 'I Will Tremble' und 'Raise Up!' angenommen werden.

Als gewichtiges Highlight zum Finale dieses ungewöhnlichen Deadman-Albums kommt die erhaben schleichende Slow Motion-Killernummer 'Heaven's Burning' mit Greg Vanderpool von Milton Mapes aus Austin im gesanglichen Duett. Sonst verwendet Steven Collins oft den Gitarristen Bryce Clarke sowie die aus Morgan Thompson (Bass) und Matt Johnson (Drums) bestehende Rhythm Section, drückt aber mit seiner dominanten Stimme und als experimentierfreudiger Multiinstrumentalist/Klangtüftler mit verschiedenen Gitarren, Harmonica, Bass, Piano, Keyboards, Drum Machines, Programming, Loops, Soundeffekten u.ä. dem ganzen Projekt The Sound And The Fury seinen ganz persönlichen Stempel auf!


You can't kill a Deadman...

Once again, DEADMAN rises from the ashes, stonger and more self confident than ever.

The Sound and the Fury is the fifth Deadman album and it is a complete change of pace for DEADMAN, who has spent the last two major releases exploring traditional songwriting. With The Sound and The Fury, DEADMAN returns to it’s earliest roots in delving straight into rock and roll and large themes that explore the current western culture. “In writing and recording Take Up Your Mat and Walk, I was interested in what songs sounded like recorded by a band with limited technology, just playing together with limited processing and organic instruments, very little effects on the guitars and etc. But with The Sound and The Fury, I became very interested in turning up both the volume and the energy. The studio became an instrument again. I wanted the record to be a cry in the wilderness of complacency, affluence and post-modernism.” says Steven Collins.

The Sound and The Fury is the fully realized idea behind the prolog-like EP How Shall We Then Live?. The two pieces go hand in hand thematically but with very different musical style.

r> There's been a couple of Deadman band versions earlier. In the first years of the new millenium, Mark Howard (U2, Bob Dylan, Daniel Lanois, Lucinda Williams) produced two Deadman albums, Paramour (2001) and Our Eternal Ghosts (2004). At the time, Deadman was Steven Collins and his former wife. Both albums got great review, they toured extensively but soon both the band and the marriage collapsed.

After a move to Austin, Texas and a couple of years of songwriting, Steven Collins was ready for a new band. The 2.0 version recorded two albums, Live at Saxon Pub and Take Up You Mat and Walk and did several tours in Europe before folding in 2012.

Now Steven Collins is back with a new four piece band and a brilliant new album. Listen to The Sound and the Fury!

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