Postcards From Magdalena
Seit Anfang dieser Dekade ist der gerade 30 Jahre alt gewordene Singer/Songwriter JEFF CROSBY aus Idaho unterwegs auf den staubigen Straßen der weiten Prairie mit längeren Stopps in Kalifornien, Oregon und aktuell Nashville, um aber immer wieder in seine Heimat zurückzukehren - und sei es "nur" für das alljährliche Braun Brothers Reunion Festival, das sich von einem durchaus respektablen lokalen Ereignis zu einem wichtigen Event des Genres gemausert hat. Dort geriet er mit seinen attraktiven, charaktervollen Auftritten auf den Radarschirm von Blue Rose Records, nun konnte man alles klar machen und veröffentlicht Jeff Crosby's neues, sein insgesamt 4. Studioalbum Postcards From Magdalena auf dem schwäbischen Label.
Alle paar Jahre gelangt ein interessanter Musiker auf den Americana/Roots-Plan, der nicht nur vom Leben on the Road, der Kleinstadttristesse mit all ihren Spießigkeiten, von bitterer Liebe, neuer Hoffnung und Selbstreflektion singt, der eine grundgute Stimme mit genau der richtigen Dosis Rauheit besitzt und Begleitmusiker ausgewählt hat, die einen astreinen Job machen, sondern darüber hinaus dieses ganz spezielle, relaxte 70er Westcoast Feeling ausströmt, das man vor vielen Jahrzehnten mal im Zusammenhang mit Gram Parsons "Cosmic American Music" genannt hat. Israel Nash ist so ein Typ, Elijah Ocean muss man erwähnen und ganz sicher gehört auch Jeff Crosby in diese Kategorie! Geboren und aufgewachsen in Donnelly, Idaho zieht es Crosby mit Anfang 20 nach Los Angeles, wo er 5 Jahre in der Nähe des Sunset Boulevard alle Höhen und Tiefen eines talentierten Newcomers erfährt. Hier schreibt er seine ersten starken Songs und beginnt seine Karriere mit 250-plus Shows pro Jahr im Stil eines echten Troubadours. Er verpflichtet um den Gitarristen/Keyboarder John Gilbertson und seinen Bruder Andy Crosby am Bass seine Begleitband The Refugees und hinterlässt mit den Alben Jeff Crosby (2011), All Nighter (2014) und Waking Days (2015) erste Spuren auf Tonträger. Über zwei Jahre spielt er dazu parallel als Gitarrist bei dem kultig-legendären Pacific Northwest Singer/Songwriter und Jam Rocker Jerry Joseph (Little Women, solo, Jackmormons, Stockholm Syndrome, Co-Writer bei Widespread Panic).
Seit 2016 konzentriert sich Jeff Crosby voll auf die Songs, Recordings und Produktion zu Postcards From Magdalena. Es soll sein bis dato reifstes, professionellstes und stilistisch breitestes Projekt werden und seinen Durchbruch, nicht nur in den USA von Küste zu Küste, sondern auch bei der stetig wachsenden internationalen Americana-Gemeinde bewirken. Keine Frage, es ist ihm gelungen, das Ergebnis ist großartig geworden!
Die 10 neuen Songs sind inspiriert von den verschiedenen Plätzen und Kulturen, die Crosby in den letzten Jahren besucht hat - teilweise für länger, um richtig einzutauchen: England, Island, Kolumbien, Nicaragua und in den Staaten Portland, Oregon, Los Angeles, Alaska, derzeit Nashville und natürlich immer wieder Donnelly, Idaho bei seiner Familie und alten Freunden. Mehr noch als auf den Vorgängerplatten hat sich Crosby mit seinem Team nun sehr um eine originelle Ausgestaltung seiner Songs gekümmert. So hat er z.B. die Klangmöglichkeiten der Pedal Steel Guitar genutzt, um teilweise regelrechte Soundlandschaften zu kreieren - Ben Waligoske aus Colorado (Springdale Quartet, King Cardinal) und Paul Brainard aus Portland (Richmond Fontaine) wechseln sich dabei ab. Sie gehören zum erweiterten Kreis der Refugees um John Gilbertson und Andy Crosby sowie den Schlagzeugern William Prescott, Marshall Vore und Ryan Wykert, Keyboarder Daniel Blumenfeld oder Multiinstrumentalist Roger Alan Nichols. Der erfahrene Gregg Williams (Blitzen Trapper, Dandy Warhols, Jerry Joseph, Pete Droge, Jesse Malin) hat den Großteil der Sessions in Portland produziert. Ein paar Feinheiten wurden in Nashville nachgearbeitet.
Es gibt gar keinen Song mit Magdalena im Titel, dennoch schwebt dieser Name atmosphärisch über dem gesamten Album. Denn Magdalena gilt unter Sprachgelehrten als Synonym für "seltene, aus dem Innersten kommende Schönheit". In Wirklichkeit entstand der Album-Opener in Kolumbien in der nördlichen Provinz Magdalena am karibischen Meer. In 'Best $25 I Ever Spent' schildert Crosby ein modernes Hippieszenario einer lauen Nacht am Strand mit seinem Girlfriend - trefflich intoniert als lockerer 70er Country Rock mit perlenden Gitarren, Pedal Steel und diesem klaren, leicht nasalen Gesang von einer markanten Stimme mit rauem Unterton, die uns von nun an als größtmöglicher Sympathieträger begleiten wird! Mit 'Everything Will Change' folgt ein weiterer Pedal Steel-getränkter Road Song mit Motiven einer Tour auf der I-80 durch Wyoming, während Crosby in der Westcoast-Träumerei 'Full Moon On Sunset' über seine Zeit im Herzen von L.A. sinniert. 'Cold Summer' bietet Fleetwood Mac-Feeling all over, neben tollen Harmonien im Chorus begeistern die vielen Gitarren-Licks aus der Lindsey Buckingham-Trickkiste. Mit 'Hearts Too Heavy' folgt eine nachdenkliche, emotionale Ballade, sehr intensiv gesungen und schnörkellos von der guten Band untermalt. Nach dem langsamen Start des eigentlich recht traurigen 'What Stories, What Light' kommt ab Mitte des Songs nochmal richtig Fahrt auf, das ist bester Country Rock im Geist der frühen Eagles oder Jackson Browne: "I'm dreamin' American dreams in the ocean of desire known as the western world." Nicht nur mit dieser Zeile erweist sich Jeff Crosby als wortgewandter Poet. Durchweg schreibt er unbedingt mitlesenswerte Lyrics!
'It's Us' kommt als straighter Midtempo Rocker mit mehreren elektrischen Gitarren und druckvoller Rhythm Section, der mit über 6 Minuten längste Track 'Sunrise Over Iceland (For Lois)' überzeugt mit einer unwiderstehlichen Hookline und delikaten Arrangements mit besonderer Instrumentierung von Steel, Drums, Slide, Klavier und Banjo. Es ist ein Trauerlied über den Verlust einer Freundin, von deren Tod er auf Island erfährt. Nichts kann mehr so sein wie zuvor. 'Beautiful And Strange' erinnert an Tom Petty zwischen leicht melancholisch und melodisch-poppig, ausgestattet mit herrlich twangenden Gitarren über dem kalifornischen Beat. Am Ende der regulären Scheibe steht der einzige wirkliche Solosong. In 'Hotel Bibles' bereut der Erzähler seine schweren Fehler, die zur Aufgabe einer großen Liebe führten. Acoustic Guitar, Harmonica, Vocals: Dylan-meets-Earle Folk der Güteklasse A, nichts weniger!
Zwei exklusive Bonus Tracks runden diese ausgezeichnete Blue Rose-Veröffentlichung ab: Während 'Lonely In Love' zunächst noch ein weiteres Mal auf der California Cosmic Country Rock-Schiene fährt, ergehen sich Jeff Crosby und seine Band auf 'Time Is Cryin' in schwer elektrischen, massiv klotzenden Southern Blues Rock, der musikalisch stark vom eigentlichen Thema abweicht. Sozusagen ein echter "Rausschmeißer".
Born and raised in Idaho, JEFF CROSBY has been sharing his unique perspective of Americana throughout the US and beyond for the past decade. His songs and stories paint a picture of the hardships and beauty of being raised and living in small town America, to five years living in a shoe box apartment off Sunset Blvd in Los Angeles CA. Then traveling and living on the road playing 250 shows a year. Though recently making the move to Nashville TN, Jeff continues to spend majority of his time touring the country.
After spending the last two years splitting his time between playing guitar for Widespread Panic songwriter Jerry Joseph and performing with his own band, The Refugees, Jeff hit the studio to record his fourth full length album, Postcards From Magdalena. These new songs were inspired by the places and cultures Crosby experienced while traveling and touring across the U.S., Iceland, the U.K., Mexico, Colombia, Nicaragua, and Alaska.
Postcards From Magdalena was produced and engineered in Portland, OR by Gregg Williams (Dandy Worhals, Blitzen Trapper, Pete Droge, Jesse Malin) and Geoff Piller in Nashville, TN.