THIBAUD, TODD

THIBAUD, TODD

Obengenannter Künstler ist auch zu hören auf folgenden Alben / Artist also worked on the following records:

Sind wirklich schon wieder mehr als 4 Jahre vergangen seit TODD THIBAUD's letztem Studioalbum?! Kaum zu glauben, aber wahr. Seit dem Jahrtausendwechsel erscheinen seine "richtigen" Alben tatsächlich stets in solch großen Abständen. Allein in der öffentlichen Wahrnehmung scheint der seit 1997 auf dem Blue Rose Label aktive Singer/Songwriter aus Boston praktisch allgegenwärtig: mit häufigen Tourneen durch unsere Breiten, mit unzähligen Liveveröffentlichungenen - solo oder mit Band - und in Zusammenarbeit mit anderen Musikern, früher bei Hardpan oder zuletzt im Team mit dem befreundeten Joseph Parsons als Parsons Thibaud. Nach seiner 2008er Erfolgsplatte Broken wurde es also dringend Zeit für etwas eigenes Neues. Im Frühjahr 2013 erfüllt der sympathische Künstler alle Wünsche, Waterfall ist definitiv mal wieder ein "richtiges" Todd Thibaud-Werk geworden!

Todd Thibaud gehört zu jenen verlässlichen Typen, die sich musikalisch immer treu geblieben sind. Größere Veränderungen sind nicht sein Ding, die Abwechslung liegt in den Nuancen von Arrangement und Produktion, Spannung wird durch eine hohe Qualität der Songs garantiert, mit seiner attraktiven, gefühlvollen, sämig-rauen Stimme versprüht er ohnehin eine vertraute Wohlfühlatmosphäre wie kein Zweiter! Das war schon so zu Zeiten seiner ersten Band, den Courage Brothers, Anfang bis Mitte der 90er. Mit dem 97er Solodebüt Favorite Waste Of Time setzte sich der Mann aus Vermont, der aber seit langem in der Nähe von Boston wohnt, ein erstes Denkmal am Songschreiber/Popfirmament. Es folgten die klassischen Blue Rose-Studioproduktionen Little Mystery (99), Squash (00), Northern Skies (04) und Broken (08). Mittendrin gab es eine interessante, ausgedehnte Phase mit der Supergroup Hardpan, in der für je ein Studio- und ein Livealbum die gleichberechtigten Musiker Joseph Parsons, Chris Burroughs, Terry Lee Hale mit Thibaud kollaborierten. Zuletzt war er im Duo Parsons Thibaud gleich mehrfach zu erleben: auf Tour und mit den beiden gemeinsamen Alben Parsons Thibaud (07) und Transcontinental Voices (11). Alles, was zusätzlich in Form von CD- oder DVD-Liveveröffentlichungen erschienenen ist, aufzuzählen, würde jeden vernünftigen Rahmen sprengen!

Neben diesem einnehmenden Gesang und einer speziellen melancholisch-feinsinnigen, dabei durchaus kraftvollen Grundaussage, gehören besonders die harmonischen, melodischen Songs mit kernigen Riffs und starken Refrains zu Todd Thibaud's Erkennungszeichen. Ja, im positivsten Sinn des Wortes mag man gar von Liedern mit eindeutigem Ohrwurmcharakter sprechen, Stücke, die sich in den Gehörgängen einbrennen, obwohl sie ganz sicher nicht zu den leichtgewichtigen, oberflächlichen ihrer Gattung zählen! Dieser Spagat zwischen anspruchsvoller Songtiefe und einem gewissen "Hitpotenzial" gelingt Thibaud auf Waterfall erneut konkurrenzlos.

Anders als noch zuvor auf Broken mit seiner eher gebremst balladesken und bisweilen introspektiven Stimmung beherrschen jetzt wieder dynamische Mid- und Uptempo-Songs mit süffigen Gitarrenläufen und rockigen Bandarrangements die deutlich extrovertiertere Atmosphäre von Waterfall. So erinnern viele der neuen Stücke an frühere Großtaten von Favorite Waste Of Time und Northern Skies - das ist Musik mit einem klaren Pop/Rock-Auftrag und einem tollen Sound zwischen Westcoast, Heartland & Prairie Rock auf Basis von handfestem Singer/Songwritertum und jenem harmonieseligen Indie Roots/Guitar Pop, der mal in den 90ern von solchen längst vergessenen Bands wie Vigilantes Of Love, Gathering Field, Floating Men, Swinging Steaks, Cravin' Dogs und nicht zuletzt den Courage Brothers erfunden wurde. Oder auch gerne ein paar Nummern größer: Waterfall besitzt die Grundtugenden all der Heartbreakers, Wallflowers, Jayhawks, BoDeans und Gin Blossoms mit einer feinen Prise Bruce Springsteen. Aber das Endergebnis trägt natürlich die deutliche Handschrift Todd Thibaud's!

Das Power-Triple 'What May Come', 'Not For Me' und der Titeltrack bringt gleich zum Start die Sache voll auf den Punkt. Jeder Todd Thibaud-Fan weiß sofort: Die lange Zeit des Wartens hat sich gelohnt, die Nummern kommen extrem ausgeschlafen und absolut catchy rüber. Mit dem semiakustischen 'When The Evening Falls Apart' wird etwas Tempo rausgenommen und Chris Toppin (Ex-Fuzzy) ist erstmalig mit ihrer schönen Harmoniestimme zu hören. 'Hollow' gitarrenrockt mit Unterstützung von Bill Janovitz (Buffalo Tom) und 'Lonesome June' eignet sich zum Abtanzen in jedem Roadside Inn. Der ungewöhnlich schwül-sumpfige Roots Rock von 'Stranger' hört sich nicht zuletzt wegen des Saloon-Pianos und der Bläsersection sehr nach New Orleans an und bedeutet für Todd Thibaud stilistisches Neuland. Die Ballade 'All In A Dream' baut sich langsam auf, nimmt auf ihrem Weg Thomas Juliano's Slide Guitar und Ben Zecker's E-Piano mit - subtile Arrangements, die das ganze Einfühlvermögen der famosen Begleitband nachweisen. Die dann auf 'My Own' und noch lauter bei 'Wears Me Down' wieder ihre Rockqualitäten präsentieren darf! Todd Thibaud's Vielseitigkeit zeigt sich mit den beiden auf ihre Art ganz unterschiedlich ruhigen Tracks zum Abschluss: das lässig perlende 'Change A Thing' mit breit ausholendem Chorus und das zarte 'Evermore' als Acoustic Folk-Lovesong, behutsam intoniert mit Sean Staples' Mandoline und ein Mal mehr mit Chris Toppin's bezaubernder zweiter Stimme im Hintergrund.

Die 12 Nummern dieses sehr überlegt und abwechslungsreich konzipierten Albums wurden von dem in Boston und Umgebung einschlägig bekannten Ed Valauskas (Juliana Hatfield, Gentlemen/Figgs, Kay Hanley/Letters To Cleo) produziert und im Kern von der Band eingespielt, mit der Todd Thibaud bereits in 2009 in Europa war und u.a. seinen Rockpalast/Crossroads Festival-Auftritt bestritten hat: die langjährigen Mitspieler Thomas Juliano (Electric Lead Guitar, Banjo, Dobro) sowie Sean Staples (Mandoline, Ukulele, Harmony Vocals), dazu die Rhythm Section - Bassist Joe Klompus (Jack Drag, Submarines, Eileen Rose) und Drummer Pete Caldes (Gravel Pit, Juliana Hatfield) - und der Neuzugang an den Tasten, Ben Zecker. Etliche Freunde wie Gitarrist Russell Chudnofsky (Sarah Borges, Catie Curtis, Amelia White), Keyboarder Phil Aiken und die Backingstimmen von Bill Janovitz (Buffalo Tom), Chris Toppin, Mike Gent (Figgs), Tim Gearan, Matt Tahaney u.a. runden den ausgewogenen Wohlklang dieses exzellenten Albums perfekt ab.

Waterfall kommt im Digipak mit geschmackvoller Artwork und - wie es sich für eine gestandene Singer/Songwriter-Platte gehört - komplett mit Booklet und allen Texten.


Has it really been more than four years since TODD THIBAUD's last studio album? It's hard to believe but true. Since the change of the century that's just about how long he takes between "proper" albums. However, the Boston-based singer-songwriter is ever-present in the public eye thanks to his numerous tours, live releases and collaborations with other musicians, in Hardpan or with Joseph Parsons in Parsons Thibaud. After his successful 2008 album Broken, it is now time for a new album by Thibaud who has been with the Blue Rose label since 1997. In the spring of 2013 the likeable artist releases Waterfall, truly a proper Todd Thibaud album.

Todd Thibaud is a consistently convincing, reliable artist who always stays true to his musical vision. He does not change things up dramatically but finds variety in nuances of arrangement and production. After all, the consistently high quality of his songs and his mellifluous, warm voice create an irresistible and familiar atmosphere. This was already true of his first band, The Courage Brothers, in the early to mid-90ies. With his 1997 solo debut Favorite Waste Of Time, the man from Vermont made his first mark on the songwriter/pop canopy. It was followed by a slew of classic Blue Rose studio albums Little Mystery (99), Squash (00), Northern Skies (04) and Broken (08). In-between there was a very interesting extensive phase with the Hardpan super group, which brought together Joseph Parsons, Chris Burroughs, Terry Lee Hale and Thibaud for a studio and a live album and tours. More recently, he has toured and released albums with Parsons Thibaud - the debut Parsons Thibaud (07) and Transcontinental Voices (11). To mention every CD or DVD live release is practically impossible - Thibaud is a prolific man.

Besides his engaging vocals and a subtly melancholic yet powerful attitude, melodic songs with meaty riffs and hooky choruses are Todd Thibaud's calling card. His songs are undeniably catchy and want to be listened to again and again even though they are far from lightweight or superficial. On Waterfall, Todd Thibaud once again succeeds masterfully in this balancing act between writing meaningful songs and songs with "hit potential" (for a better world).

While his previous album Broken was mostly ballad-y and introspective, Waterfall is clearly dominated by dynamic mid- and uptempo songs with gritty guitars and rocking band arrangements. Thanks to the album's more extroverted character, it reminds us of his excellent albums Favorite Waste Of Time and Northern Skies - this is music with a clear pop/rock mandate and an excellent sound between westcoast, heartland & prairie rock based on strong songwriting and harmony-laden indie roots/guitar pop that was created in the 90ies by bands like Vigilantes Of Love, Gathering Field, Floating Men, Swinging Steaks, Cravin' Dogs and the Courage Brothers. In other words, Waterfall combines all the virtues of the Heartbreakers, Wallflowers, Jayhawks, BoDeans and Gin Blossoms with a healthy dose of Bruce Springsteen. But, of course, the result is clearly a Todd Thibaud album.

The power triple of "What May Come", "Not For Me" and the album's title track comes straight to the point. Any Thibaud fan knows: This was well worth the wait! The semi-acoustic "When The Evening Falls Apart" is a little slower and supported by Chris Toppin's (ex-Fuzzy) harmony vocals. "Hollow" is a guitar rocker with Bill Janovitz of Buffalo Tom guesting and "Lonesome June" sounds tailor made for a roadside inn dance floor. The swampy roots rock of "Stranger" with its saloon piano and horn section sounds a lot like New Orleans - this is new stylistic territory for Thibaud. The ballad "All In A Dream" starts slowly and gathers Thomas Juliano's slide guitar and Ben Zecker's e-piano along the way - subtle arrangements that deliver proof of the formidable backing band's empathy. On "My Own" and "Wears Me Down" they are let loose to rock again. Todd Thibaud demonstrates his versatility in the two decidedly different quiet album closers: The easy sparkle of "Change A Thing" with its grand chorus and "Evermore", an acoustic-folk love song with Sean Staples' mandolin and once more Chris Toppin's beautiful harmony vocals.

The album's twelve tracks were helmed by well-reputed Boston producer Ed Valauskas (Juliana Hatfield, Gentlemen/Figgs, Kay Hanley/Letters To Cleo) and recorded with the same basic band that supported Thibaud on his 2009 European tour with appearances at "Crossroads/Rockpalast": His longtime companions Thomas Juliano (guitar) and Sean Staples (mandolin) plus the rhythm section of bassist Joe Klompus (Jack Drag, Submarines, Eileen Rose) and drummer Pete Caldes (Gravel Pit, Juliana Hatfield) and new keyboarder Ben Zecker. A bunch of friends like Russell Chudnofsky (Sarah Borges, Catie Curtis, Amelia White), keyboarder Phil Aiken and backing vocalists Bill Janovitz (Buffalo Tom), Chris Toppin, Mike Gent (Figgs), Tim Gearan, Matt Tahaney contribute the the album's perfect euphony.

Waterfall comes in a digipak with tasteful artwork and a booklet including all song lyrics.

One Response to “Artists”

  • James Veit sagt:

    Dear Blue Rose,
    I was trying to figure out if the DVD included in the Danny & Dusty – Here’s To You Max Morlock (Live In Nuremberg) set would play in a standard US DVD player.

    Thanks in advance for your help

    James Veit

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