dB’s

dB’s

Obengenannter Künstler ist auch zu hören auf folgenden Alben / Artist also worked on the following records:

"Was it only a dream? Tell me please, was it only a dream?" Immerfort wird diese Zeile in 'Collide-oOo-Scope' gesungen, einem von 12 brandneuen Song-Juwelen der legendären dB's, die dieser Tage tatsächlich ihr fulminantes Comeback feiern! Als könnten sie selber nicht daran glauben, dass sie es nach 30 Jahren nochmal gepackt haben, sich in Originalbesetzung zusammenzufinden, um nicht nur wieder live aufzutreten, sondern dieses famose Album einzuspielen, das zu gleichen Teilen an die guten alten Pop-Aufbruchszeiten der frühen 80er erinnert und den Stempel all der geballten Erfahrungen aus den Jahren danach trägt: Falling Off The Sky haben sie das gute Teil benannt und das darf man gerne wörtlich nehmen, denn die dB's - das muss man wohl zugeben - hatten sicher nur noch wenige Optimisten auf der Rechnung.

Zeitsprung zurück in die 70er Jahre: Innerhalb einer statischen Musiklandschaft, die von gesichtslosem Rock, Disco, festgefahrenem Country Rock und altherrlichen Pop-Platzhirschen dominiert wird, begehren ab Mitte der Dekade nicht nur die Punk Bands rechts und links des Atlantiks auf. Basierend auf einer Mischung aus 60s Pop/Rock, Beatles, jingle-jangle Byrds und den sagenumwobenen Big Star um den charismatischen Alex Chilton entsteht besonders abseits der großen Metropolen eine neue Art von Indie Pop-Kultur, die zunächst im kleinen Rahmen mit Garagen-Recordings und Single-Veröffentlichungen auf sich aufmerksam macht und vieles vorweg nimmt, was man kurz darauf als Power Pop und Guitar Rock bezeichnet. In Winston-Salem, North Carolina spielen u.a. Chris Stamey, Peter Holsapple, Gene Holder und Will Rigby gemeinsam in lokalen Bands wie Little Diesel, Rittenhouse Square und Sneakers. Stamey geht als erster nach New York City, als Bassist für Chilton und als innovativer Betreiber des kurzlebigen, aber enorm hippen Car Labels. Holder und Rigby folgen, im Sommer 1978 gründen die drei Freunde die dB's und im Herbst kommt Holsapple dazu. Es ist schnell klar, dass die Band von der Summe ihrer charakterstarken Persönlichkeiten lebt, insbesondere profitiert man von den völlig verschiedenen Typen Chris Stamey und Peter Holsapple als gleichberechtigte Frontleute, die jeweils Songs schreiben, singen, Gitarren (und sehr viel mehr) spielen - Stamey entwickelt sich dabei zum experimentelleren, mit Sounds, Arrangements und Melodien spielenden Pop/Wave-Großmeister, Holsapple ist eher der song-orientierte Rock'n Roller mit den bodenständigeren Zutaten zum spannenden, ja: aufregenden und für die damalige Zeit bahnbrechenden dB's-Gebräu. Mit Gene Holder am Bass und Will Rigby an den Trommeln gehört der Vierer schnell zu den Lieblingen in den Clubs der Lower East Side, wird eine Art House Band des Kult-Fanzines New York Rocker, eine ständige Referenz für die Schreiber des Trouser Press-Magazins und begründet auf der anderen Seite des Hudsons zusammen mit den Bongos, Cucumbers und Feelies den später so genannten Hoboken Pop.

Wie bei den vergleichbar einflussreichen Bands Velvet Underground und Big Star verläuft die Karriere der dB's kommerziell wenig erfolgreich. Höchst anerkannt bei Kritikern und heiß geliebt von Insidern bekommen sie zunächst in ihrer Heimat nicht mal einen Plattenvertrag. So erscheinen die so trendsettenden ersten Alben Stands For deciBels (1981) und Repercussion (1982) beim britischen Albion Label. Bereits 1982 verlässt Chris Stamey die Band, um fortan zwischen NYC und North Carolina sehr unterschiedliche Musik zwischen Folk Rock, Bluegrass, Singer/Songwriter, Experimental/Jam, Wave, Indie Pop, Alt.Country und Garage Rock zu spielen, solch illustre Künstler wie Alejandro Escovedo, Le Tigre und Whiskeytown/Ryan Adams zu produzieren und etwa ein gutes Dutzend Alben bis hin zu spleenigen Christmas-Platten aufzunehmen. Die anderen Drei machen noch eine Zeit lang (z.T. mit neuen Leuten) als dB's weiter, veröffentlichen mit Like This (84) und The Sound Of Music (87) zwei hervorragende, dann natürlich vom Holsapple-Material geprägte Alben, bevor sich die Band auflöst.

Allerdings waren sie alle viel zu gute und gefragte Musiker, um in Frührente zu gehen. Neben Jobs für die Golden Palominos, Syd Straw, Hootie & The Blowfish, Giant Sand und als Sideman in der 90er Touring Band von R.E.M. gründete Peter Holsapple mit Susan Cowsill & Vicki Peterson 1993 die berühmten Continental Drifters und veröffentlichte in 10 Jahren eine ganze Reihe von vorzüglichen CDs auf Blue Rose. Will Rigby trommelte für seine Ex-Frau Amy Rigby, für Tim Lee, Mojo Nixon, Eric Ambel, Laura Cantrell, ist seit über 10 Jahren festes Mitglied bei Steve Earle & The Dukes! Seine beiden Projekte Sidekick Phenomenon (85) und Paradoxaholic (02) fallen unter die Kategorie "Drummer's Egotrip zwischen selfmade Pop und Country Rock mit hohem Spaßfaktor". Gene Holder hat sich als Tonmann und Produzent auf Alben von Cowboy Mouth, Chris Cacavas, Steve Wynn, Yo La Tengo, Individuals und Wygals verewigt, oft auch selber mitgespielt. Zu den wichtigsten Non-dB's-Werken zählen allerdings die beiden Duo-Reunions von Stamey & Holsapple: das fantastische Mavericks (91) mit klasse Folk Rock-cum-Byrds Sound und ein später Nachfolger, Here And Now von 2009.

Aber den wahren Spirit der dB's gibt es nur dort, wo dB's drauf steht: Falling Off The Sky bestätigt eindrucksvoll, dass die vier Musiker nichts verlernt haben. Insbesondere die beiden Masterminds Holsapple/Stamey spielen eine Fülle von diversen Instrumenten, in der Hauptsache elektrische und akustische Gitarren und Pianos, dazu Orgel, Percussion, Stamey mit Cello, Akustikbass und Tubular Bells; außerdem zeichnet er für die auf einigen Stücken zur weiteren Auschmückung verwendeten Bläser- und/oder Streicherarrangements verantwortlich. Drummer Will Rigby singt seinen eigenen Beitrag 'Write Back', ansonsten dominiert Stamey auf seinen 6 Songs und Holsapple auf seinen 5 Beiträgen. Wenngleich sie ihre individuelle Handschrift tragen, sind die Song-Unterschiede 2012 nicht mehr so dermaßen radikal wie 1982. So ergibt sich vom rootsrockigen Opener 'That Time Is Gone' über das chorusstarke, bittersüße 'Before We Were Born' bis zum gehobenen Balladen-Pop von 'She Won't Drive In The Rain Anymore' und dem fragil beginnenden, dann aber mächtig Fahrt aufnehmenden Titeltrack 'Remember (Falling Off The Sky)' am Ende ein tolles, in jeder Weise rundes und cleveres Album mit gelungenen Spannungsbögen und einem angenehmen Flair, das alle Fragen nach der Berechtigung solch einer Reunion nur positiv beantwortet! Der versponnene Acoustic/McCartney Pop von 'Far Away And Long Ago' und die jangligen Rickenbacker Gitarren von 'Send Me Something Real' passen da genauso gut zwischen wie 'Collide-oOo-Scope' mit all den Stimmenharmonien und Gitarren-Twangs. "Is it only a dream, tell me please, can it be?" - nein, nicht nur ein ganz wunderbarer Traum, es ist alles real hier und zum Anfassen!!


Falling Off the Sky is the first new dB's album in a quarter-century. It's also the first in three decades to feature the band's original lineup of singer/songwriter/guitarists Peter Holsapple and Chris Stamey, bassist Gene Holder and drummer Will Rigby - the same lineup that recorded the beloved early-'80s classics Stands for deciBels and Repercussion.

The North Carolina-via-New York foursome's vintage releases are now widely revered as alt-pop landmarks. "In some ways, this feels like the record that we could have made between our first and second albums," Stamey says of Falling Off the Sky. "There are, however, fewer angry songs. And more songs about transformation. It's also the first dB's album to be recorded primarily in North Carolina, which is something that we're very proud of."

The new album - produced by the band, with additional production by longtime cohorts Mitch Easter and Scott Litt - finds the seminal quartet reenergized and inspired, delivering a dozen new original songs that rank with the group's finest and most influential music.
"Our main concern was just to make a really great dB's record, one that would stand up beside our best work," Holsapple asserts. " Obviously the songs had to be good and had to fit together, and it had to sound interesting in a way that would bear repeated listening. But mainly, it was important to us that we make a record that sounds like us."
The resurgent quartet's renewed sense of purpose is apparent from the first note of the hard-crunching opener "That Time Is Gone," and drives such indelible new tunes as the liltingly romantic "Before We Were Born," the bluntly catchy "World to Cry," the jangly, bittersweet "Send Me Something Real" and the insistently tuneful "Write Back." Written and sung by drummer Rigby, "Write Back" is the first of his compositions to appear on a dB's album.

In addition to showcasing the band's formidable songwriting skills, Falling Off the Sky finds the dB's resuming the potent collective rapport that they began honing during their years growing up in Winston-Salem, North Carolina.
As Stamey notes, "Most bands share early memories of vans breaking down. The dB's share early memories of learning to drive, learning to do trig and learning to play hooky. We grew up drinking the same water and breathing the same tobacco-laden air."
"We all speak the same language," agrees Holsapple. "We grew up together and learned to play music together, and that shared background is always there. When the four of us got together and played together again for the first time in over 20 years, that chemistry was there waiting for us."

The future members of The dB's began playing together, in various combinations, in their teens, in such early combos as Little Diesel, Rittenhouse Square and the now-legendary Sneakers, which issued a pair of homespun EPs that were among the first American indie-rock releases to gain national attention. In 1977, Stamey moved to New York, where he became Alex Chilton's bassist and launched a short-lived yet history-making indie label, Car Records, which released solo singles by Stamey, Holsapple and by Chilton's former Big Star partner Chris Bell.

The dB's formed in the summer of 1978, when Holder and Rigby moved north to join Stamey; the group debuted with the Car single "I Thought (You Wanted to Know)"/"If and When." Holsapple came on board that October; although he initially joined as keyboardist, it wasn't long before the band's original repertoire was divided evenly between Stamey and Holsapple compositions. They soon emerged as local heroes in their adopted hometown, becoming the unofficial house band for the downtown music weekly New York Rocker, whose founder, the late Alan Betrock, became a mentor, releasing the dB's single "Black and White"/"Soul Kiss" on his Shake label in late 1979.

The dB's signed with the British label Albion and released 1981's Stands for deciBels and 1982's Repercussion, which became instant favorites among the fans, critics and college-radio programmers fortunate enough to hear them. But the fact that the albums were available only as high-priced, sparsely distributed imports kept the band from reaching a wide audience in those pre-Internet days. Although Stamey exited in 1982, The dB's released two more underexposed yet much-loved albums, 1984's Like This and 1987's The Sound of Music, before disbanding.

Stamey launched a prolific solo career, while building a far-ranging resume as producer for such acts as Alejandro Escovedo, Le Tigre and Whiskeytown. Holsapple also recorded as a solo artist, cut three acclaimed albums as a member of the New Orleans-based supergroup the Continental Drifters, and moonlighted as sideman with R.E.M. and Hootie and the Blowfish. Stamey and Holsapple also briefly reunited in 1991 for the well-received duo album Mavericks. Meanwhile, Holder unveiled his guitar skills as a member of the Wygals and served a stint as bassist with Yo La Tengo, while keeping busy as producer and engineer on projects by the likes of Yo La Tengo, Luna and Steve Wynn. Rigby demonstrated his vocal and songwriting skills on a pair of solo albums, while serving as stage and studio drummer with Steve Earle, Laura Cantrell and Matthew Sweet.

After reconvening in 2005 for a series of rapturously received reunion shows, The dB's decided to cut an album of new material. Rather than impose an artificial deadline, they allowed the project to unfold at its own pace, convening periodically for sessions at Stamey's Chapel Hill studio Modern Recording. Along the way, Holsapple and Stamey recorded another widely acclaimed duo album, hERE aND nOW, in 2009.

"We looked at it as our recording club," Stamey says of Falling Off the Sky's leisurely birth cycle, during which the band cut two dozen new songs. "The focus was always on creativity and doing what we liked, rather than trying to get it out at a particular time. We'd get together and book a few days of studio time, run through the songs a few times, and then roll tape and record several songs each day. Recording Will's song 'Write Back," with its asymmetrical phrases and Jackson Pollock organ solo, was a turning point. After that, the recording process opened up, and we became more fearless about the kinds of noises that fit in with these songs."

In addition to some distinctive guitar work from lifelong pal and former Let's Active leader Mitch Easter (who previously played with Holsapple and Stamey in the teen outfit Rittenhouse Square, and with Stamey and Rigby in Sneakers) Falling Off the Sky includes contributions from an assortment of young players and singers from the current North Carolina alt-rock community, as well as string, brass and woodwind players from local orchestras.
"We've all been through so much over the years," Holsapple notes, "and our lives outside of the band are quite different from the way they were back then. But the way that we play together, and the way we relate to each other musically, is still the same. Not having to deal with the trappings of fame and success has kept us honest. Maybe we'll never end up being household initials, but we've also never made a bad record. Our reputation is unsullied, and you can't buy that."

One Response to “Artists”

  • James Veit sagt:

    Dear Blue Rose,
    I was trying to figure out if the DVD included in the Danny & Dusty – Here’s To You Max Morlock (Live In Nuremberg) set would play in a standard US DVD player.

    Thanks in advance for your help

    James Veit

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