I SEE HAWKS IN L.A.

I SEE HAWKS IN L.A.

I SEE HAWKS IN L.A. - die Band mit dem seltsamen, aber sehr prägnanten Namen gehört zu den allerbesten der jüngeren Country Rock-Bewegung an der amerikanischen Westküste und hat nach Jahren des Wirkens nun endlich mit ihrer neuesten Produktion den längst überfälligen Weg auf das deutsche Blue Rose-Label gefunden. New Kind Of Lonely heißt ihre aktuelle, insgesamt bereits 6. CD; etwas anders als zuvor haben wir es dabei mit einer ausdrücklich akustisch arrangierten Musik zu tun: subtil, differenziert, entspannt, gut abgehangen, manchmal introvertiert, immer unendlich friedlich, dabei in den Lyrics eher nachdenklich und düster, alles überzogen mit dem Hauch des Besonderen. Früher hätte man sicher noch "kosmisch" hinzugefügt, und ganz früher "hippiesk".

Cosmic Cowboy Americana, Honky Tonk Psychedelia, Alt.Country Rock, Paisley Hillbilly... - die Beschreibungen variieren, gemeint ist immer dasselbe: die Adaption von zeitlosem Country Rock fürs neue Millenium auf Basis von Pionieren wie Gram Parsons, Flying Burrito Brothers, Buffalo Springfield, New Riders Of The Purple Sage, Dillard & Clark Expedition usw. Besonders im Großraum Los Angeles hat sich dafür eine Szene etabliert, zu der u.v.a. Old 97s, Snakehandlers, Psychedelic Cowboys, Idaho Falls, Rick Shea, honeyhoney, Jonny Kaplan, Goin' South Band und Tony Gilkyson gehören; und I See Hawks In L.A., die in allen Belangen beste und interessanteste Band! 1999 trafen sich die beiden Sänger, Autoren und Gitarristen Rob Waller und Paul Lacques bei einer Exkursion in die Mojave Wüste und begannen ihre Arbeit an ersten Songs. Professionelle Hilfe erhielten sie vom bekannten Bassisten/Arrangeur David Jackson (Emmylou Harris, Peter Case, Dave Alvin) und Fiddler Brantley Kearns (David Bromberg, Dwight Yoakam). Ein erstes Ergebnis (I See Hawks In L.A.) kam 2001 unter großem Zuspruch heraus - wegen dieser eigenwilligen Synthese aus erfrischendem Country Rock und engagierten Lyrics, die ungewöhnlich ironisch, gesellschaftsbeobachtend und politisch sein können, eine originäre, moderne poetische Kraft ausstrahlen.

Grapevine bringt 2004 den Durchbruch, die Band heimst erste Awards ein und beginnt national zu touren. Mit Paul Marshall (Strawberry Alarm Clock, Hank Thompson, Rose Maddox) am Bass und Drummer Shawn Nourse (Dwight Yoakam, James Intveld) bekommt sie eine neue, erfahrene Rhythm Section. California Country ist in 2006 eine weitere, kaum für möglich gehaltene Steigerung. In allen relevanten Americana & Alt.Country Charts belegen ISHILA vordere Plätze und begeistern jetzt auch ihre Fans in Europa mit umjubelten Konzerten. Eine namhafte Riege von Studiogästen (inkl. Rick Shea und Chris Hillman) zeugt vom gewachsenen Stellenwert. 2008 erscheint ihr stilistisch offenstes Album Hallowed Ground. Neben dem typischen 70er Hippie Honky Tonk der Marke Burritos/New Riders hören wir Irish Folk, Willie & Waylon-style Outlaw Country, Folk Rock, Chicano Roots Pop und sogar elektrischen Southern Boogie. Für 2010 stellt das American Beat Label einen dieser "gemeinen" Sampler zusammen, den man trotzdem braucht, obwohl man eigentlich alles besitzt - Shoulda Been Gold lautet treffsicher der ironische Titel. Allein 7 der 17 Tracks des bis zum Rand vollgepackten Albums sind neu bzw. unveröffentlicht!

Und nun kommt mit New Kind Of Lonely wieder ein absoluter Volltreffer auf den Markt! Es ist zum ersten Mal eine rein "akustische" Produktion geworden, vielleicht auch aus der Ver-/Gelegenheit heraus, dass der langjährige Drummer Shawn Nourse die Band vor kurzem verlassen hat. Rob Waller, Paul Lacques und Paul Marshall sitzen im Studio um historisch anmutende Mikrofone herum, spielen live, Waller singt - ja, und er singt einfach großartig, trifft den Nerv eines John Stewart, eines Peter Rowan oder gar eines Gene Clark. Mitunter kommen ein paar Freunde hinzu: Fiddler Gabe Witcher (Punch Brothers, Chris Hillman/Herb Pedersen), Banjopicker Cliff Wagner (Old No.7), Akkordionist Richie Lawrence, Drummer Dave Raven (Neal Casal, Michelle Shocked, Anne McCue) an der Snare. Später werden nur noch die dreistimmigen, westcoast-sehnsüchtigen Harmony Vocals hinzugefügt und ein bisschen Dobro hier und da - fertig ist eine runde, mit 13 herrlich lässigen Nummern prall gefüllte CD in einem traumhaften Sound, der so analog-atmosphärisch aus den Boxen läuft, wie man es diesem Medium eigentlich gar nicht zutraut.

Aber letztlich zählen die Songs, die alles erst möglich machen. Und so sind ISHILA eben auch eine ausgemachte Songschreiber-Band mit gereifter Poetry, unendlichem Wortwitz und scharfer Beobachtungsgabe für die Dinge, die um uns herum passieren. Sämtliche Stücke stammen von Rob Waller und Paul Lacques, oft im Team mit Paul Marshall. Neben den gewohnten, stets leicht sehnsüchtigen, sentimentalen Inhalten über Freundschaften, Umwelt, Nachbarn, Erinnerungen an vergangene Illusionen und feinsinnig beschriebene soziale Entwicklungen ziehen sich diesmal auffallend düstere Themen wie Tod, Verlust und Selbstzerstörung praktisch durch das gesamte Album - oft mit völlig gegensätzlicher Musik verknüpft. So erzählt z.B. das beschwingte, in bester New Riders-Manier galoppierende 'Big Old Hypodermic Needle' auf beklemmend prosaische Art von zwei Schwestern, die auf ihrer Reise zum goldenen Schuss nichts mehr aufhalten kann; 'The Spirit Of Death' handelt (ähnlich wie jüngst Dave Alvin's 'Black Rose Of Texas') vom Freitod der befreundeten Geigerin Amy Farris und endet mit einem wahren Teufelstanz auf ihrem Grab in Gestalt eines furiosen Fiddle-Fanals von Gabe Witcher; 'Hunger Mountain Breakdown' ist reinster Bluegrass mit exzeptionellen Banjo-, Fiddle- und Dobro-Soli, allein die Suizid-Sehnsucht des Protagonisten in wunderschönster Berglandschaft ist Sarkasmus pur; und auch die Folk-Ballade 'Your Love Is Going To Kill Me', gespickt mit erstklassigem Acoustic Guitar Picking und einem Grateful Dead-Verweis, ist vermutlich leider ernst zu nehmen!

Ja, ständig werden bei ISHILA solche kleinen Anspielungen, musikalischen Zitate, geografischen Bezüge und versteckten Metaphern wie kleine Geheimnisse oder Ratespiele für Insider geschickt eingebaut. 'Highland Park Serenade' berichtet von dem trendigen, pittoresken Distrikt in L.A., in dem die alte, gewachsene Latino-Struktur langsam verfällt und von der neuen Hipster-Generation mit ihren schicken Läden aufgebrochen wird. Klar, wem die Sympathien der Hawks gelten, spätestens wenn sie gemeinsam in den tränenrührenden Norteno-Refrain einstimmen... Und eine der schönsten Liebeserklärungen an frühere Zeiten und die größte Band überhaupt ist auch drauf: 'I Fell In Love With The Grateful Dead', nichts weniger als eine späte Hippie-Hymne im besten New Riders Of The Purple Sage-Stil und mit einem augenzwinkernden Exkurs zu 'Eyes Of The World'!


I SEE HAWKS IN L.A. have released five critically acclaimed albums since they began writing songs in their Echo Park living rooms 11 years ago. The band's sound layers electricity and Southern California psychedelia over acoustic guitars and rich vocal harmonies.

Meanwhile, fans have always treasured the Hawks' acoustic shows, where Rob Waller's rich voice, the band's subtle guitar arrangements, and the dark, literate lyrics take the spotlight. A three-year one-mic acoustic series hosted by the band at Cole's bar in downtown L.A., and memorable acoustic shows all over the U.S. with Ray Wylie Hubbard, Chris Hillman, and Dave Alvin, have honed the Hawks' sound.

So in 2012, the End of the World according to the Mayan calendar, I See Hawks In L.A. are finally releasing that acoustic album, New Kind of Lonely, recorded live in a circle at Marc Doten's Echo Park studio with lovely German microphones.

It's been a long and colorful journey for L.A.'s best-known alt.country band. Countless whiskey-fueled shows from Santa Monica to downtown to the high desert with Mike Stinson, Randy Weeks, Tony Gilkyson and dozens of other artists spawned a now-thriving roots country scene amidst the palm trees and yuccas. Four I See Hawks In L.A. releases notched #1 on the Freeform American Roots (FAR) Chart, and several have hit the Euro Americana Top 10. Dave Alvin has cited the Hawks as "one of California's unique treasures."

Treks to Europe and U.K. and repeated tours through most of the 50 states have created a solid following scattered across the globe. "We thrive in the margins," the Hawks always say. New Kind of Lonely could be the recording to push them into prominence.

On every track, shimmering textures of Martins and Gibsons and upright bass, with touches of dobro and some beautiful fiddle from Gabe Witcher, embellish haunted themes. Death and loss, in very personal terms, weave into almost every song. L.A. Americana's favorite sister, fiddler/songwriter Amy Farris, is mourned lyrically; the sorrow waiting at the end of every long and joyous marriage is explored in the bittersweet "Your Love Is Going To Kill Me (Someday)".
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In reaching back to pre-electric traditions, the Hawks seem to have tapped into the mortality that looms in the work of Hank Williams, The Stanley Brothers, and the Carter Family, far from the feel-good suburbiana of today's Nashville songwriting. Dark times do need some kind of acknowledgement. I See Hawks In L.A. have taken this on.

But much of the music is rocking and uplifting. "Big Old Hypodermic Needle," a black humored two beat about two best friends overdosing, is perfect for a barn dance. "Hunger Mountain Breakdown," in which the singer plans a dramatic ridgetop suicide, is driven by Cliff Wagner's kickass bluegrass banjo and Gabe Witcher's virtuoso fiddling. "The Spirit of Death" is hard charging Cajun rock. "I Fell In Love With the Grateful Dead," a compendium of the three bandmates' Dead show experiences over four decades, ventures into jam band territory, with lots of notes expended on guitar and bass.

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