REFUGEES
Wenn alles optimal zusammenpasst, dann ergibt das Ganze mehr als die Summe seiner Einzelteile. Diese Weisheit gilt unbedingt auch für die REFUGEES, diesem exquisiten Americana-Frauentrio aus den USA, das derzeit mit seinem zweiten Album Three aufwartet. Der Titel steht dabei für die drei namhaften Musikerinnen, allesamt würdevoll gereifte Frauen in der Blüte ihres Schaffens und jede für sich mit einer interessanten Künstlerbiografie ausgestattet: Cindy Bullens, Deborah Holland und Wendy Waldman. Gemeinsam ergeben THE REFUGEES eine erstklassige Kombination aus profundem Songwriting, unverwechselbaren Stimmen und brillanter Musikalität.
Seit 2007 pflegen die drei Protagonistinnen aus Südkalifornien mehr oder weniger regelmäßig ihre kollektive Leidenschaft als REFUGEES, im Januar 2009 debütierten sie mit der CD Unbound und erhielten begeisterte Reviews in den einschlägigen Medien und allerorten viel Aufmerksamkeit und Anerkennung. Denn alle Drei sind wahrlich keine Unbekannten! Cindy Bullens ist sicher diejenige, die man dem informierten Blue Rose-Fan am wenigsten beschreiben muss - seit vielen Jahren zählt sie treu zum Stamm des Labels, ihre Alben Neverland, Dream #29 und - das jüngste - Howling Trains And Barking Dogs von Anfang 2011 gehören fest zum Americana-Referenzprogramm der Blue Rose-Marke. Bereits Mitte der 70er begann sie in Los Angeles eine Karriere als Backingsängerin auf Produktionen für Don Everly, Gene Clark, Rod Stewart, Bryan Adams, den Soundtrack Grease, Bob Dylan's Rolling Thunder Revue und für Elton John, der so von ihrem Können überzeugt war, dass er sie für seine Touring Band verpflichtete. Heute steht die zwischen Kalifornien und ihrem zweiten Wohnsitz Nashville pendelnde Cindy Bullens für melodischen Americana Rock, gitarrenlastige Midtempo-Songs und unter die Haut gehende Roots-Balladen der Extraklasse.
Deborah Holland ist bei diesem Trio die Musikerin mit der vielschichtigsten Vergangenheit und der etwas exaltierten Stimme. Von 1989-91 war sie die Frontfrau bei der experimentellen Rock Band Animal Logic, einer wahren Supergroup mit dem berühmten Jazz Rock-Bassisten Stanley Clarke (Return To Forever) und Drummer Stewart Copeland von The Police. In ihrer Sololaufbahn danach veröffentlichte sie vier Critics' Darling-Alben zwischen Folk, Pop, Rock, Blues, Jazz und Electronic Music - oft themenbewusst und in ihren Texten humorvoll, ironisch, politisch, in jedem Fall sehr entertaining! Auch die Dritte im Bunde ist ein absoluter Big Name: Wendy Waldman gehörte Anfang der 70er zusammen mit Andrew Gold, Kenny Edwards und Karla Bonoff jener sagenumwobenen "L.A. Mafia"-Band Bryndle an, die die meisten nur als Phantom kannten, Veröffentlichungen kamen erst Jahrzehnte später heraus. Dafür begeisterte Waldman zwischen 1973 und 82 mit 6 klassischen Westcoast/Songwriter/Pop-Perlen im Dunstkreis von Linda Ronstadt, Karla Bonoff, Maria Muldaur, Jackson Browne, Warren Zevon et al, bevor sie Ende der 80er nach Nashville zog, um sich dort als erfolgreiche Produzentin und Hitlieferantin für Country und Pop (Highway 101, Southern Pacific, Nitty Gritty Dirt Band, New Grass Revival, John Cowan, Suzy Boguss) ein neues Standbein aufzubauen.
Wie schon auf dem komplett alleine gesungenen und gespielten Debüt Unbound überraschen die drei Frauen auch auf Three wieder mit erstaunlich profundem Können an den verschiedensten Instrumenten: Cindy Bullens spielt elektrische und akustische Gitarren sowie Mandoline, bläst die bluesige Mundharmonika; Deborah Holland ist durchweg als Bassistin aktiv und hin und wieder am Klavier oder mit Akkordion zu hören; Wendy Waldman spielt weitere Gitarren und ist für die Soli auf dem Dobro zuständig. Unterstützung erhalten sie jetzt aber einige Male von dem berühmten Sam Bush an der Geige und von Drummer Scott Babcock (Victoria Williams, Marvin Etzioni, Bryndle, Grant-Lee Phillips) sogar auf den meisten Tracks.
Aber nicht nur durch das Schlagzeug klingt Three voller, kräftiger, rhythmischer, rootsiger und rockiger als der Vorgänger, der in Teilen noch etwas schnell zusammengebastelt schien. Die Band ist in der ganzen Zeit einfach noch enger miteinander verwachsen, das blinde Verständnis füreinander offenkundig. So sind allein 5 der 11 Tracks als Kompositionen im Dreierbund entstanden. Dabei setzt der locker groovende Opener 'Catch Me If You Can' mit seinen wechselnden Lead Vocals und den anspruchsvollen, an Crosby, Stills & Nash erinnernden Harmonien geich ganz hohe Maßstäbe! 'I Don't Care At All' hört sich wie ein vergessener Westcoast-Hit von 1975 an, das anschließende '5th Of July' besticht mit dezent aufgebauten Arrangements und geradezu beseeltem Dreistimmenchor. 'Rosalinda' ist flotter Folk Rock mit feiner Bluegrass-Note, Mandoline im Vordergrund und wieder sehr komplexen Gesangssätzen, 'Every Body And Soul' entlässt das Album mit Blues Harp, tiefem Bass, prägnantem Drumming, klirrender Mandoline und gospeligem Chor in sumpfig-schwüle Südstaatengefilde.
Aber zwischen diesen neuen Team-Hits müssen sich die individuellen Songbeiträge sicher nicht verstecken: z.B. der hyperschnelle, von Fiddle, Mandoline, Bass und Drums vorwärtsgetriebene Bluegrass Rock von Wendy Waldman's 'Can't Stop Now' oder ihre Mountain Folk-atmosphärische Neufassung des Traditionals 'Green Rocky Road', das sie selber bereits vor über 30 Jahren gesungen hat und das in der edlen Fassung von Kate & Anna McGarrigle eigentlich unantastbar schien... Die beiden Songs von Deborah Holland erweisen sich als regelrechte Ohrwurmkracher: 'Chain Stores, Malls And Restaurants' besitzt einen geradezu unverschämt eingängigen Refrain, der förmlich zum Mitsingen zwingt. 'My Favorite Joe' von ihrem 94er Debüt 'Freudian Slip' kommt im aktualisierten Americana-Arrangement und lässt sehnsüchtige Erinnerungen an Linda Ronstadt aufziehen. Und Cindy Bullens? Ihre beiden Songs sind zwar bekannt von Dream #29, hören sich aber in der Refugees-Bearbeitung stark anders an: '7 Days' ist mit seinem tanzintensiven Shuffle Beat und den dominanten Fiddle/Accordion-Arrangements zu einem echten Cajun Stomper mutiert und 'January Sky' erfährt eine Neubelebung in rein akustischer Umgebung mit Gitarre, Akkordion, Mandoline und den vielleicht wunderschönsten Harmony Vocals des gesamten Albums.
In diesen wohlmeinenden Americana-Zeiten, in denen Frauenformationen wie Wailin' Jennys, Larkin Poe, Secret Sisters, Ollabelle, Trishas, Watson Twins, Po' Girl, Angel Band - und wie sie alle heißen - begeistert gehört werden und große Erfolge verbuchen können, sollten die REFUGEES dank ihrer enormen Rundum-Qualitäten ganz nach vorne aufrücken! Mit Three sind Bullens, Holland & Waldman dafür bestens gerüstet!
When the pieces fit beautifully, the whole will become more than the sum of its parts. This is certainly true for THE REFUGEES, the exquisite all-female Americana trio and their second album, surprisingly entitled Three. The album title alludes to three wonderful female artists in their prime - all of whom have made a name for themselves as well-respected solo performers: Cindy Bullens, Deborah Holland and Wendy Waldman. Together THE REFUGEES have a first-class combination of profound songwriting skills, charismatic voices and brilliant musicianship at their disposal.
These three Southern California girls have been playing together on and off as THE REFUGEES since 2007 and released their debut album Unbound to rave reviews and much acclaim in January 2009. It's no wonder they garnered so much attention since all three of them are established artists in their own right. Certainly best known to Blue Rose fans is Cindy Bullens. She's been on the roster for many years and her albums Neverland, Dream #29 and - her latest - Howling Trains And Barking Dogs from early 2011 are reference albums for Blue Rose's Americana catalog. She started her career in L.A. in the mid-70ies as a backing singer for Don Everly, Gene Clark, Rod Stewart, Bryan Adams, the Grease soundtrack, Bob Dylan's Rolling Thunder Revue and Elton John who was so bowled over by her talent that he recruited her for his touring band. Today, Cindy Bullens - who lives in L.A. and Nashville - stands for melodious Americana rock, guitar-driven midtempo songs and first-class ballads in a rootsy sound.
Deborah Holland is the Refugee with the most storied past and the slightly exalted voice. From 1989 to 91 she was the front woman of Animal Logic, an experimental-rock supergroup with famous jazz rock bassist Stanley Clarke (Return To Forever) and Police drummer Stewart Copeland. In her following solo career she released four albums between folk, rock, pop, blues, jazz and electronic music. All of them were critics' darlings, theme-related, humorous, political and very entertaining!
Wendy Waldman is a bona fide big name. In the early 70s she was part of the legendary L.A. mafia band Bryndle, along with Andrew Gold, Kenny Edwards und Karla Bonoff - this much talked-about band's albums were only released decades later. Between 1973 and '82 Waldman released six westcoast/songwriter/pop nuggets with ties to Linda Ronstadt, Karla Bonoff, Maria Muldaur, Jackson Browne, Warren Zevon et al. In the late 80ies she moved to Nashville to become a hit songwriter and producer for country-pop acts like Highway 101, Southern Pacific, Nitty Gritty Dirt Band, New Grass Revival, John Cowan, Suzy Boguss.
The trio's debut Unbound was recorded without any outside help and revealed excellent musicianship on various instruments. Three offers yet more proof: Cindy Bullens plays electric & acoustic guitars as well as mandolin and blows a bluesy harp; Deborah Holland is the group's bassist and contributes piano and acordion; Wendy Waldman plays guitars and solos on dobro. This time around, they're supported by the fantastic Sam Bush on fiddle and drummer Scott Babcock (Victoria Williams, Marvin Etzioni, Bryndle, Grant-Lee Phillips) on most tracks.
But it's not only the drums that make Three sound fuller, stronger, more heavily rhythmic, rootsier and rockier than its predecessor. The band has grown tighter, their mutual understanding is obvious. Five of the album's eleven tracks were written by all three of them together. The groovy album opener "Catch Me If You Can" with varying lead vocals and beautiful CSN-type harmonies sets the bar high. "I Don't Care At All" sounds like a forgotten westcoast hit from 1975. "5th Of July" offers up a subtle arrangement and soulful harmonies. "Rosalinda" is an uptempo folkrock number with a touch of bluegrass, a driving mandolin and more intricate harmonies. "Every Body And Soul" ends the album Southern-style with blues harp, mandolin, a gospel-like choir and succinct drumming.
Between these new team compositions shine the individually written numbers. There's Wendy Waldman's high-tempo bluegrass rock "Can't Stop Now", driven by fiddle, mandolin, bass & drums. And there's her mountain-folk-like, atmospheric take on the traditional "Green Rocky Road" (which we thought was definitive in Anne & Kate McGarrigle's hands). Both of Deborah Holland's songs turn out to be certain crowd-pleasers: "Chain Stores, Malls And Restaurants" boasts an irresistibly catchy chorus and "My Favorite Joe" (originally released on her 94 debut "Freudian Slip") makes one remember Linda Ronstadt. And Cindy Bullens? Both her songs were originally released on Dream #29 and drastically rearranged by THE REFUGEES. "7 Days" with its danceable shuffle beat and strong fiddle/accordeon arrangement has become a convincing cajun romp while "January Sky" has been reimagined all-acoustically with guitar, mandolin, accordeon and perhaps the album's most beautiful harmony vocals.
In these Americana times in which all-girl bands like Wailin' Jennys, Larkin Poe, Secret Sisters, Ollabelle, Trishas, Watson Twins, Po' Girl, Angel Band and more are all enjoying tremendous success, THE REFUGEES are apt to become the next big thing thanks to their all-around excellence. Three may prove the springboard for Bullens, Holland & Waldman.
Dear Blue Rose,
I was trying to figure out if the DVD included in the Danny & Dusty – Here’s To You Max Morlock (Live In Nuremberg) set would play in a standard US DVD player.
Thanks in advance for your help
James Veit