Tombstone
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Tombstone ist mit seiner klaren Western-Assoziation ein ebenso typischer Rich Hopkins-Titel wie zuvor El Paso, Dirt Town, The Horse I Rode In On, El Otro Lado oder Buried Treasures. Und auch sonst, vom stilsicheren Cover über die engagierten Themen in den Lyrics bis zum letzten Hall der elektrischen Gitarren, hält Tombstone drinnen, was es draußen verspricht! So heißt also das brandneue, von den vielen Fans besonders hierzulande nach einer zweijährigen Veröffentlichungspause lang ersehnte Werk von Rich Hopkins & Luminarios aus Tucson, Arizona, einem der verlässlichsten und treuesten Blue Rose-Acts in der fast 20-jährigen Labelhistorie. Rich Hopkins macht grundsätzlich Musik mit allerhöchstem Wiedererkennungswert. Der sogenannte Wüstenrocker spielt seinen markanten Gitarrenrock dabei mal akustischer, variiert ihn mit Folk Rock- oder Border-Elementen, erinnert sich an gute alte Rock'n Roll-Werte aus den 60/70ern, flirtet mit Psychedelia oder jingle-jangle Guitar Pop. Aber hier setzt er den Trend des erfolgreichen Vorgängers Buried Treasures fort und kehrt durchgängig zum brettharten elektrischen Guitar Rock seiner frühen Alben zurück, die Songs haben scharfe Konturen, die Arrangements sind schlicht gehalten, Power und Vibrations sind fast körperlich spürbar. Mit diesen Attributen hat Tombstone das Zeug zu einem echten Luminarios-Klassiker!
Seit über einem Vierteljahrhundert steht der Name Rich Hopkins für Desert Rock made in Arizona wie kein anderer. Neben all den hinreichend bekannten Aktivitäten als Boss der Sidewinders, Sand Rubies und Underbelly muss das Gütezeichen Luminarios als zentrales Thema des einflussreichen Gitarristen/Sängers betrachtet werden, der darin selber freilich als einzig feste Größe vorkommt. Seit 1992 gibt es die Luminarios entweder als Trio, Quartett, Quintett oder einfach als loser Haufen befreundeter Musiker für ein neues Projekt. Anfangs wandelte Hopkins noch gefährlich auf den hochelektrischen, mit Feedback und kompromisslosen Gitarrenbreitseiten getränkten Spuren frei nach Neil Young & Crazy Horse. Später kehrte er mehr den gereiften Songschreiber heraus, veröffentlichte sogar einige wahre Konzeptwerke, versuchte sich in unterschiedlichen Stimmungen und Stilen. Sein großes Interesse an seinen Mitmenschen und ihren Lebensumständen führen immer wieder zu sozialem Engagement und kritischen Texten. Besonders sein 2010er Epos El Otro Side/The Other Side handelte thematisch von der Kehrseite des American Dream. Das jüngste Werk, Buried Treasures von Anfang 2012, vermochte mit altbewährter Cosmic Power, langen Gitarren-Jams und einem garagigen "High Volume" Sound zu punkten, liefert praktisch eine musikalische Steilvorlage für Tombstone.
Die Luminarios anno 2014 sind offiziell ein Quartett: Rich Hopkins (Guitars, Vocals), seine mittlerweile langjährige Partnerin und Gattin Lisa Novak (Guitar, (Backing) Vocals, Percussion), Jon Sanchez (Guitars, Sitar, Keyboards, Synthesizer, Harmonica) und George Duron (Drums). Am Bass wechseln sich Duane Hollis (Greyhound Soul), Recording Engineer Paul Beebe und der bekannte George Reiff (Ray Wylie Hubbard, Band Of Heathens, etc.) ab. Mitunter helfen Larry Cooper oder Damon Barnaby mit weiteren Gitarren und Alan Anderson an den Drums. Sie alle gehören zum erweiterten Rich Hopkins-Zirkel.
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In den meist von Rich Hopkins und Lisa Novak gemeinsam geschriebenen Stücken geht es bevorzugt um die großen Fragen des Lebens, um Werte, Tugenden, Moral - fest gemacht an fiktiven Charakteren in bestimmten Situationen und Zeiten: Was ist richtig, was falsch? Hat man erreicht, wonach man strebte? Etwa diese Richtung... Aber keine Angst, so erhaben und überfrachtet sind die Lyrics gar nicht, außerdem geht's Rich Hopkins selber richtig gut: 'Don't Worry' heißt es nämlich gleich zum Start - weniger eine "Komposition" als eine spontane Eingebung, der Titel als Lebensmotto, 5 Minuten kompromissloser Desert Rock Stomp, featuring Larry Cooper mit zwei Gitarrensoli, der Meister selber hat sogar drei! Danach folgt 'Everything', fast ein Pop Song mit einem tollen Killerriff von Jon Sanchez, bevor wir mit dem Titeltrack zu einem ersten fulminanten Highlight gelangen: 'Tombstone' ist eine nicht ganz objektive Betrachtung eines historischen Dramas inmitten von Triple Electric Guitar-Attacken und einem dräuenden 60s Garagenbrett. 'Home Of The Brave' birgt ein cleveres Wortspiel über Homeless People (ein regelmäßig wiederkehrendes Anliegen im Hopkins-Kanon) und den Mut aufbringen, um Hilfe zu bitten, notfalls auch um Geld zu betteln. Der Druck der Rhythm Section und der Wall of Guitars erinnert an mächtigste Bob Mould-Sachen. Das gitarrenpunkige 'Free Man' sollte zuerst sogar Albumtitel werden, ist einer von zwei Lisa Novak zuzuordnenden Nummern. 'Hang On' eignet sich mit seinen eingängigen Gitarren und dem melodischen Chorus perfekt zum Mitsummen, hier geht es um die Technik, schlechte Nachrichten und Stimmungen zu verarbeiten und zu überwinden. Ganz einfach: auflegen, abschalten.
Von ganz anderem Kaliber ist danach das 7:40 lange 'Top Of The World', eine monumentale, Feedback-getränkte Gitarrenorgie, allen Rockbands gewidmet, die mal für eine Phase daran geglaubt haben, den ganz großen Durchbruch zu schaffen, um dann letztlich doch zu scheitern. Zumindest hat man mal seinen Spaß gehabt. Und den hat ein Rich Hopkins offenkundig immer noch, zumal wenn seine Gitarre mit der von Jon Sanchez so vollkommen zu einer Einheit verschmilzt: Luminarios Power in Reinkultur! Ein klarer Big Point geht auch an die epochale Pre-Civil War-Trilogie von 'Campfire Chat With Luke And Jimmy' (Spoken Word-Kriegskritik, junge Soldaten werden für diffuse Ziele in schmutzigen Kriegen verheizt), 'Private Shaw' (ein enormes Achteinhalb-Minuten-Epos über den Stolz der Indianer versus den gnadenlosen Vormarsch der US Army Mitte des 19. Jahrhunderts in Form einer persönlich-fiktiven Geschichte), mündend in den von Lisa Novak gesungenen 'Mourning Song' (um die Toten muss getrauert werden, so läuft das zynische Spiel jeden Krieges). Dagegen steht eine komplette musikalische Kehrtwende zum Finale: 'Leona's Waltz' kommt als akustischer, mit süffiger Pedal Steel getränkter Alt.Country-Walzer zu Ehren von Lisa Novaks Mutter, Leona Novak, die früher bei den Southernaires, einer 50er Jahre Tanzkapelle, Klavier spielte. Rockabilly-Veteran Arnold Parker, ihr Bandkollege von damals, singt als Gast der Luminarios dieses Lied heute!
Tombstone with its strong Western movie connotations is a typical title for a Rich Hopkins album - just like El Paso, Dirt Town, The Horse I Rode In On, El Otro Lado and Buried Treasures were before. From the stylistically assured cover and the lyrical themes to the last note of electric guitar reverb, Tombstone keeps its promise. After a two-year hiatus, the album has been eagerly awaited - Rich Hopkins & Luminarios from Tucson, Arizona are one of the most reliable acts on Blue Rose Records. Hopkins's music is immediately identifiable. The desert rocker may at times be more acoustic-oriented, experiment with border music, psychedelic ingredients or jingle-jangle but on this album he focuses on the no-frills electric guitar rock of his earlier work. The songs show clear contours, their arrangements are simple but their power and vibe are tangible. Tombstone has what it takes to become a classic Luminarios album.
For more than a quarter century Rich Hopkins has been representing "desert rock made in Arizona" like no one else. Even though he has been active in a number of side projects - with the Sidewinders, Sand Rubies and Underbelly - the Luminarios are a constant in his musical career, even though he is the only irreplaceable member. Since 1992 the Luminarios have been a trio, a quartet, a quintet or simply a loose bunch of musician friends working on a common project. In the beginning, Hopkins played highly electrified, feedback-drenched, guitar-driven music in a Neil Young & Crazy Horse vein. As his songwriting matured he released concept albums and tried his hand at different stylistic approaches. His interest in the common man and life's circumstances have never wavered, though, and led to social involvement and critical, dedicated lyrics. His 2010 album El Otro Lado/The Other Side in particular dealt with the flipside of the American dream. The last album Buried Treasures from 2012 with its cosmic power, extensive guitar jams and a garage-y high volume sound directly leads to Tombstone.
The 2014 edition of the Luminarios is a quartet consisting of Rich Hopkins (guitars, vocals), his longtime partner and wife Lisa Novak (guitar, backing vocals, percussion), Jon Sanchez (guitar, sitar, keyboards, synthesizer, haermonica) and George Duron (drums). Bass duties are handled by Duane Hollis (Greyhound Soul), recording engineer Paul Beebe and the much in-demand George Reiff (Ray Wylie Hubbard, Band Of Heathens, Charlie Sexton, Joe Walsh, Courtyard Hounds). Larry Cooper, Damon Barnaby and Alan Anderson provide extra guitars and drums - they all belong to Hopkins's circle of friends.
The songs, mostly co-written by Hopkins and Lisa Novak, tackle life's major questions, values, virtues and morals - as exemplified by certain characters and situations: What is right or wrong? Did you achieve what you wanted? But don't worry, the lyrics are not overwrought and Hopkins himself is feeling well. "Don't Worry" is the opening number, less of a composition than a spontaneous idea, 5 minutes of take-no-prisoners desert rock with Larry Cooper taking two guitar solos and Hopkins taking three. It is followed by "Everything", almost a pop song built around Jon Sanchez's killer riff. The title track is the first stand-out: "Tombstone" is the not-quite-objective rumination on a historic drama surrounded by three guitars and a 60ies garage band sound. "Home Of The Brave" takes a look at homeless people (a recurring theme in Hopkins's oeuvre) and the courage they need to ask - or sometimes beg - for help. The song's powerful rhythm section and the wall of guitars are reminiscent of Bob Mould's mightiest work. The guitar punk of "Free Man" - one of two numbers penned by Lisa Novak - was in the running to provide the album title. "Hang On" with its catchy guitars and chorus melody will have you hum along. It describes a way to deal with bad news and bad vibes: Hang up, tune out.
An entirely different caliber is "Top Of The World", a 7-plus minute guitar orgy, drenched in feedback and dedicated to every rock band that didn't quite make it. At least for a while, they had fun! Rich Hopkins certainly still does when his guitar and that of Jon Sanchez come together. The epic pre-Civil War trilogy of 'Campfire Chat With Luke And Jimmy' (spoken thoughts on war), 'Private Shaw' (an eight-and-a-half-minute epic about native Americans vs. the US Army) and 'Mourning Song' sung by Lisa Novak is another big point winner. And then there's an abrupt about-face at the album's end: 'Leona's Waltz' is an acoustic, pedal steel-driven alt.country waltz in honor of Lisa's mother Leona Novak, a former pianist in the Southernaires, a 50ies dance combo. Her former bandmate Arnold Parker is the song's guest vocalist.
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