„Ich war verrückt nach Musik“ – so erinnert sich Joe Camilleri an die Zeit, als er anfing, in Bands zu spielen. „Ich war an nichts anderem interessiert. Ich habe Musik gelebt, geatmet und gegessen.“ 49 Alben später – Citizen John ist sein 21. mit den Black Sorrows – und Camilleri’s Leidenschaft ist, falls möglich, größer als je zuvor. Mit seinem langjährigen Songwriting-Partner NIck Smith arbeitet er fast täglich an neuen Songs. Auf die Frage nach seinem Lieblingssong in seinem großen Katalog antwortet er augenzwinkernd: „Der nächste.“
Sicher hat er eine unglaubliche Zahl an Zielen in seiner über 50-jährigen Karriere als Sänger, Songwriter, Musiker, Performer und Produzent auf der Höhe seiner Schaffenskunst erreicht. Als Frontmann der bahnbrechenden 70er-Jahre-Band JoJo Zep & The Falcons wurde Joe 2007 in die Hall Of Fame der australischen Musik (ARIA) aufgenommen. Mit den Black Sorrows hatte er Hits nicht nur in Australien, sondern auch in Europa. Dank mehrerer Tourneen haben sich Songs wie „Chained to the Wheel“, „Harley & Rose“ und „Hold On To Me“ im Radio etabliert. Die Band hatte 1990 den ARIA-Preis für die beste Band gewonnen, 2015 war Endless Sleep als eines der besten Blues & Roots-Alben nominiert – die insgesamt 19. Nominierung der Band. Nach 20 Jahren kehrten die Black Sorrows 2015 nach Skandinavien zurück, um Endless Sleep auf Tour vorzustellen. Das Album erreichte 2015 Rang 13 in den EuroAmericana Charts.
Die Band hat mehrfach mit Platin ausgezeichnete Alben veröffentlicht sowie weltweit über zwei Millionen Alben verkauft. Die Black Sorrows haben, seit sie von Joe 1983 zusammengestellt wurden, nie aufgehört zu touren oder im Studio zu arbeiten. Noch immer spielt er über 150 Shows pro Jahr – seine Energie scheint unerschöpflich ebenso wie die Leidenschaft und Hingabe, mit der er jeden Song, jede Platte und jeden Auftritt angeht.
Immer schon ein produktiver Songschreiber, brachte Camilleri diesmal wieder mehr als genügend Songs mit ins Studio, von denen am Ende zehn Originale sowie drei Covers (Bob Dylan’s „Silvio“, Nina Simone’s „Do I Move You“ sowie das Traditional „Sitting On Top Of The World“) auf Citizen John landeten, die alle Genres abdecken, die Joe als Schreiber und Musikliebhaber über die Jahre inspiriert haben. Das Album ist wie eine Feier und Reise durch die lebendigsten Musikstile des 20. Jahrhunderts und trägt zugleich eindeutig die Handschrift von Joe Camilleri. „Ich habe mein Netz schon immer weit ausgeworfen“, sagt er. Warum auch nicht? Schließlich bleibt es dadurch spannend – für den Künstler wie für sein Publikum. „Und das ist eine vielseitige, klasse Rockband!“ Gemeinsam liefern sie eine fantastische Mischung ab, die Gospel, Zydeco, Reggae, Texas Swing, Old-School R&B, Soul, Dub und noch viel mehr auf einem großen, selbstbewussten, stets beseelten Album zusammenbringt.
„Ich bin mit Haut und Haaren dabei“, sagt Joe, das sei schon immer so gewesen. „Ich will immer weitermachen.“ Und wir alle sind eingeladen, mitzukommen und die Fahrt zu genießen. Man weiß nie, was sich hinter der nächsten Kurve verbirgt – aber sicherlich weiß Joe schon, wo die Reise hingeht und hat bereits einiges davon niedergeschrieben.