In den 2000ern gehört das prominent besetzte Quartett US Rails zu den verlässlichsten und fleißigsten Acts auf dem schwäbischen Blue Rose-Label. Nicht weniger als 5 kapitale Studioproduktionen haben die Amerikaner – neben etlichen Live-, Cover- und Acoustic-Alben – allein in der vergangenen Dekade herausgebracht, zahlreiche Europatourneen führten zu einer ständigen Vergrößerung ihrer Fangemeinde. Dabei sind Ben Arnold, Tom Gillam, Scott Bricklin und Matt Muir (sowie zu Beginn auch noch Joseph Parsons) jeder für sich starke Singer/Songwriter-Charaktere mit einer langen Liste von individuellen Soloprojekten.
All In heißt das brandneue Werk, seine 10 ausschließlich selbstgeschriebenen Stücke strotzen nur so vor Tatendrang, Vielseitigkeit und dem bandtypischen Sound von melodischem Rock’n Roll voller Gitarrenlast und Stimmenseligkeit! Nach fast drei Jahren zwischen dem Vorgängeralbum Live For Another Day und All In und rechtzeitig zur 7-wöchigen Tour durch Deutschland, Spanien und Italien liegen CD und Vinyl vor – die 10 Tracks beweisen, dass die Vier absolut nichts verlernt haben – im Gegenteil: Alles zeugt hier davon, dass man in der Pause enorm viel Kraft und Kreativität getankt, sich mit großer Freude in die Recording Sessions gestürzt hat! Scott Bricklin singt zum Start das von ihm selber geschriebene „My Old Friend“, einen vehementen Rocker mit unwiderstehlichem Refrain und legt das Qualitätslevel gleich weit nach oben. Ben Arnold mit seiner markanten soulig-rauchigen Leadstimme steht mit „Light My Way“ in nichts nach. Mit dem eingängigen „Reckless Heart“ gelingt Gitarrist und Sänger Tom Gillam ein weiteres der für ihn so typischen Midtempo-Stücke. Und wie auf jedem der letzten US Rails-Alben ist es schon zur Tradition geworden, dass auch der vierte Mann, Matt Muir, hauptamtlich Drummer, aber auch als Recording Engineer und Mixer verantwortlich für den Sound, mit „Promise Broken“ einen Song auf All In beisteuert. Die restlichen Songs, die wie die bereits erwähnten auch locker als eigenständige Singles durchgehen würden, sind „brüderlich“ aufgeteilt und strotzen vor Spielfreude.
11. Oktober 2025