Dass der Bruder von Mark Knopfler bereits ein Album auf Blue Rose veröffentlicht hatte, wird Vielen gar nicht mehr in Erinnerung sein. Ist auch schon einige Jährchen her – 2006 war David’s Album „Songs for the Siren“ erschienen und gehört mit zu den erfolgreichsten Alben unseres Labels. Den Kontakt hatte man dann irgendwie verloren, mit das letzte Lebenszeichen war die verunglückte Beteiligung bei der Blue Rose Christmas Party 2007 in Isernhagen, als Knopfler sich während des Soundchecks beim Sprung von der Bühne einen Schulterbruch zugezogen hatte und den Rest des Tages im Krankenhaus zubringen musste.
Auch nach dem einmaligen Engagement mit Blue Rose war Knopfler natürlich weiterhin sehr fleißig, veröffentlichte weiter Alben und ging regelmäßig auf Tour. Warum diese CDs nie über unseren Mailorder angeboten worden waren, ist uns zwar schleierhaft, aber dem wollen wir nun endlich Abhilfe schaffen – vor einigen Wochen war Knopfler’s bereits 17. Album erschienen unter dem Titel „Last Train Leaving“. Einen offiziellen Vertrieb hat er derzeit gar nicht, sogar Platzhirsch Amazon bietet die CD nicht mal an. Wer also auf digitale Files wenig Wert legt, der/die kann „Last Train Leaving“ bei und als physischen Tonträger erwerben – und nicht nur für einen David Knopfler-Fan ist die Anschaffung auf jeden Fall sein Geld wert! 14 neue Songs hat der Engländer mit der nicht selten an seinen ungleich berühmteren Bruder erinnernden Stimme auf die CD gepackt, meist im melancholischen Stil gehalten. Was aber auch schon immer die Stärke von Knopfler war, wobei sein Keyboardspiel auch hier wieder einen großen Raum einnimmt. Sein Songwriting ist auch nach über 40 Jahren sehr ausgeprägt und intensiv, jeder der Songs erzählt eine kleine Geschichte, die Instrumentierung neben dem bereits erwähnten omnipräsenten Piano und der glasklaren elektrischen Gitarre lässt immer wieder alte Dire Straits-Zeiten aufleben, wenn David Knopfler damit auch schon längst abgeschlossen hat. Seine Herkunft braucht er dennoch nicht zu verbergen und vom Songwriting her muss er sich ebenfalls nicht hinter seinem Bruder verstecken.
Erwähnenswert wäre in der heutigen Zeit, wo zwar immer noch physische Tonträger in Form einer CD ihren Markt haben, wobei auf der Verpackung aber immer weniger Wert gelegt wird, die wirklich beispielhafte Gestaltung des Albums – attraktives Digipak mit einem 24-seitigen (!) Booklet, das neben schönen Illustrationen auch die Songtexte enthält.