Todd Thibaud’s Studioalben – wie auch sein letztes, Waterfall – waren überwiegend Rockalben, die ihre Zuhörer mühelos gepackt und mitgenommen haben. Auch Hill West steckt voller Energie, aber Thibaud kanalisiert diese in einen intimeren, intensiven, spröden Sound, der gut in die sich verändernde, unsichere Welt passt. Von Künstlern und Alben wie Johnny Cashs American Recordings, Gillian Welchs Revival, Nick Lowe und Aimee Mann inspiriert, konzentriert sich Thibaud, der seit 1997 bei Blue Rose seine Alben veröffentlicht, auf die essenziellen Bestandteile eines Songs: Text, Melodie und Gesang.
Das Ergebnis ist eine bewegende Auseinandersetzung mit der modernen Welt – in einer Zeit, in der sich viele Künstler nicht mehr an die großen Fragen herantrauen oder nicht mal mehr lange genug mit sich allein sein können, um sich zu hinterfragen. In Songs wie „Find Your Love“ gibt Thibaud Einblick in die Schwierigkeiten, die zwei Menschen haben mit der Angst und Furcht, die sie umgeben – als sich der Blickwinkel vergrößert, zeigt sich ein größeres Tableau menschlicher Beziehungen. „Great Unknown“ untersucht die Nostalgie, die wir alle spüren in Erinnerung an die einfacheren, hoffnungsvollen Zeiten unserer Jugend, als die Unsicherheit von großen Träumen beflügelt wurde – mit einem Text, der an Pete Yorns Music For The Morning After erinnert.
Im kraftvollen „Edge Of Breaking“ nimmt Thibaud seine Zukunft in die Hand und verlangt nach einer Liebe ohne Furcht, die aus dem Gefühl entsteht, nichts mehr zu verlieren zu haben. „Path Of Us“, der nur mit Gesang und Gitarre vielleicht „nackteste“ Song des Albums, kommt wieder auf diese Liebhaber zurück mit einer bittersüßen Performance und hoffnungsvollen Message. „Something about open doors, makes me feel so unsure … But what I wouldn’t do for you.“ Der Erzähler mag sich unsicher fühlen, aber die Botschaft ist deutlich: Es gibt immer einen Freund, dem man seine Sorgen anvertrauen kann.
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Sechs Jahre nach Waterfall ist TODD THIBAUD zurück mit Hill West !
Herzlich willkommen zurück in der Blue Rose-Familie: RUSS TOLMAN mit Goodbye El Dorado !
Russ Tolman ist ein Americana-Singer-Songwriter-Gitarrist, der voller Enthüllungen steckt, voller Widersprüche und Vielfalt. Als Musiker stand er in der ersten Reihe verschiedener Entwicklungen und Bewegungen. Als treibendes Mitglied des Paisley Underground war er Gründer von True West, der ultimativen 80er-Jahre-zwei-Gitarren-Kreissäge. Der Band gelang es nie, ihre Liveenergie ins Studio zu übertragen, und das, obwohl Gitarrengott-Produzent Tom Verlaine im Studio an den Knöpfen drehte. Die Band war jahrelang auf Tour, eine Saison lang auch in großen Venues mit REM, aber trotz harter Arbeit blieben die erhofften ganz großen Erfolge aus.
Als sich True West – frustriert und mit unterschiedlichen Plänen – 1985 auflösten, entschied sich Russ dafür, den ungewissen, aber potenziell befriedigenden Weg einer Solokarriere einzuschlagen. Unabhängig davon, dass er bis dahin kaum als Sänger in Erscheinung getreten war. Es störte ihn nicht, dass die Karten neu gemischt wurden und er sich neu erfinden und etablieren musste – ohne den Deckmantel einer Band, der zugleich Schutz wie auch Ballast gewesen war. Jetzt saß er am Steuer und nahm es in die Hand.
Nachdem sich das vulkanische Gas und Magma der True West-Trennung ausgebreitet hatten, ließ Russ seine Wurzeln im Norden Kaliforniens hinter sich und zog in den sonnigen Süden des Westküsten-Staates. 1986 veröffentlichte er sein Solodebüt Totem Poles And Glory Holes und tourte ausgiebig mit seinen neuen Gefährten, den Totem Polemen, in denen sich im Laufe der Zeit Gitarrist Jon Klages (Richard Lloyd Band, Individuals), Multi-Instrumentalist Robert Lloyd (Steve Wynn, Victoria Williams, John Wesley Harding) und Dave Provost (Dream Syndicate, Davie Allen & The Arrows) wiederfanden. Tolman widmete seiner neuen Heimat zwei weitere Alben, Down In Earthquake Town und Goodbye Joe, und verabschiedete sich mit Verve von den 90ern. Dies waren die ersten von insgesamt vier Alben, die in Zusammenarbeit mit dem Produzenten und Toningenieur Brett Gurewitz entstanden, Gründer der legendären Punkband Black Religion und Kopf des Punklabels Epitaph Records.
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THE BLACK SORROWS überraschen mit einem Live-Album!
Auch an diesem Freitag dürfen wir eine Blue Rose-Neuerscheinung verkünden, dazu noch ein Novum in der 24-jährigen Labelgeschichte: Erstmals gibt es eine Neuheit vorerst nur als digitalen Tonträger zu kaufen und zum Streamen – THE BLACK SORROWS haben mit Live At The Palms ein Live-Album veröffentlicht, mitgeschnitten am 26. Oktober 2018 in „The Palms At Crown“ in Melbourne, Australien. Die CD-Ausgabe wird nachgereicht, ist aber ausschließlich auf den Shows der kommenden Europa-Tourneen der Band erhältlich. Im April unternimmt das Quintett um Joe Camilleri eine Tour in Skandinavien und Großbritannien, ehe sie dann im Herbst wieder nach Deutschland kommen wird.
Live At The Palms enthält neun Songs, wovon sieben vom aktuellen Album Citizen John stammen, die weiteren Stücke sind Covers von den Coasters („Down Home Girl“), und „The Honeydripper“ von Joe Liggins & The Honeydrippers. Erhältlich ist das Album ab sofort bei allen einschlägigen Download-Stores und Streaming-Anbietern.
JOSEPH PARSONS sucht (und findet) Licht und Leichtigkeit, Hoffnung und Sonnenstrahlen mit seinem neuen Album Digging For Rays
Klare, starke Melodien und intelligente Texte, ein Sound von Weite, der so zeitlos wie modern ist und dann diese einmalige, majestätische Stimme: Joseph Parsons‘ neues Album Digging For Rays hat alles, was ein song-orientiertes Album im Jahr 2019 braucht – und noch mehr. Natürlich ist Parsons ein Singer-Songwriter im klassischen Sinn, aber er ist auch ein weitgereister, weltoffener Musiker im Hier und Jetzt – und auf seinem 13. Studioalbum verbindet er beide Pole stilsicher und mühelos.
Der in Pennsylvania und Louisiana aufgewachsene Künstler, der in Deutschland lebt, schöpft aus der Tradition von Folk und Rock, um etwas Neues zu kreieren: Musik, die frisch und zeitgemäß ist,
ohne ihre Wurzeln zu verleugnen oder sich dem Dance- & Raporientierten Zeitgeist zu unterwerfen. Anders gesagt: Wir glauben, dieses Album sollte gehört werden.
Songs wie „Living Things“ mit seinem pulsierenden Beat, das akustische, getragene „Sad Parade“, das dunkle und fordernd rockende „Wide Awake“ und das melodiös-bezaubernde „Beautiful Lie“ klingen allesamt knackig und originell – erst recht, wenn sie von dieser einzigartigen Stimme gesungen werden. Parsons versteht es, subtil und nuanciert emotionale Tiefe zu vermitteln und den Hörer in seine Welt zu locken.
Digging For Rays bedeutet, so Parsons, „im Leben nach Licht und Leichtigkeit zu suchen, nach Hoffnung und Sonnenstrahlen“. Bitter nötig angesichts der Verfassung, in der sich die Welt und besonders sein Heimatland befinden. „Selbst wenn es düster aussieht, bewahre ich eine positive Einstellung“, sagt Parsons. Mithilfe der Musik behält er sein inneres Gleichgewicht und seinen Optimismus.
Herzlich willkommen in der Blue Rose-Familie: DAN NAVARRO!
Shed My Skin ist das lang erwartete Solodebüt des aus Los Angeles stammenden Dan Navarro, nach 14 Alben in über 20 Jahren mit Lowen & Navarro. Das Duo war in den 90er Jahren Stammgast im US-Radio. Seit dem Rückzug von Eric Lowen 2009 wegen einer Sklerose-Erkrankung tritt Navarro als Solokünstler auf. Lowen verstarb 2012.
Shed My Skin wurde produziert von Gitarrist Steve Postell (Danny Kortchmar, Jennifer Warnes, Little Blue) und enthält Duette mit Bluessängerin Janiva Magness, Hit-Songschreiberin Wendy Waldman (Vanessa Williams, Nitty Gritty Dirt Band), Grace Pettis und Brother Sun. An den Aufnahmen waren herausragende Studiomusiker der LA-Szene beteiligt wie Danny Kortchmar (James Taylor, Don Henley, Jackson Browne), Leland Sklar (James Taylor, Phil Collins), Butch Norton (Lucinda Williams), Bob Malone (John Fogerty), Debra Dobkin (Bonnie Raitt, Was Not Was), Tony Furtado, Phil Parlapiano (John Prine, Grant Lee Buffalo), Joel Tepp (Bonnie Raitt, Danny O’Keefe), Freebo (Bonnie Raitt), Dennis Edwards (Eddie Money), Brendan Buckley (Shakira), Jon Ossman (Marc Cohn, Paula Cole); Aubrey Richmond (Shooter Jennings), David Glaser und Peter Adams.
Das Album enthält acht Navarro-Songs und vier Covers, zwei von alten Freunden – „Night Full Of Rain“ von Kenny Edwards und „You Drove Me Crazy“ von Tom Wilson (Blackie & The Rodeo Kings, Harvey Lee Osmond) in einem Duett mit Janiva Magness. Das Album wird abgerundet von einer eindringlichen Coverversion von Billy Idols „Sweet Sixteen“ und dem Jimmy-Webb-Standard „Wichita Lineman“ in einem opulenten neuen Arrangement.
In seiner langen Karriere als Songschreiber hat Navarro Pat Benatars Grammy-nominierten Klassiker „We Belong“ geschrieben, ein Top-5-Song in 30 Ländern, sowie Songs für die Bangles, Dave Edmunds, Dionne Warwick, Jackson Browne, Keb‘ Mo‘, The Temptations, die Hip Hop-Pioniere TKA, Jon Ondrasik (Five For Fighting), Nile Rodgers, The Triplets (Platz 14 der US Charts), den niederländischen Star Marco Borsato (Platz 9 in Holland)oder für den irischen Star Tommy Fleming.
Seine Songs sind in zahlreichen Filmen und Fernsehserien zu hören, zum Beispiel in Deadpool 2, Pitch Perfect 2, Talladega Nights, Blue Valentine, The Office, General Hospital, Melrose Place, Sunset Beach, Die Farbe des Geldes, The Voice, X-Factor und in Dutzenden MTV und VH-1 Specials.
Dan Navarro hat als Sänger bei Alben von Neil Young, Susanna Hoffs, Andrea Bocelli, Julio Iglesias, Enrique Iglesias, Jon Anderson von Yes sowie in hunderten von Werbespots mitgewirkt.
Seit über 20 Jahren ist Dan auf Tour, bis 2008 mit Lowen & Navarro, seitdem solo mit Auftritten als Headliner und/oder auf der Hauptbühne des Kerrville Folk Festivals, Woody Guthrie Festivals, Rocky Mountain Folks Fest, Vancouver Island Music Fests, Falcon Ridge Folk Festivals, in Mc Cabe’s Guitar Shop, Birchmere, Rams Head Onstage, Bitter End und Bottom Line, Caffe Lena, The Ark, Swallow Hill, Freight & Salvage, Park West, the 12-Bar, Aqvarium, Cobblestones und Mother Red Cap – in den gesamten USA, in London, Stockholm, Dublin und anderswo.
Seit Jahrzehnten wollte er ein solches Album machen: Steady As We Go von und mit HANK SHIZZOE !
HANK SHIZZOE ist zurück und veröffentlicht sein bemerkenswertes neues Album Steady As We Go als CD, LP und in allen digitalen Formaten. Zusammen mit seiner famosen Band wurde das Album live im Studio aufgenommen. Steady As We Go zeigt den Sänger, Gitarristen und Songwriter von seiner besten Seite. Hier erklingen Americana und Roots-Musik vom Feinsten, gespielt von einem Ensemble, das seinesgleichen sucht. Neue Songs treffen auf alte Traditionals, Lieder von Randy Newman, Washboard Sam, Tammy Wynette, Bob Nolan und eine bewegende Hommage an Tom Petty. Für das Sahnehäubchen dieser tollen Produktion sorgt das Mastering von Stephen Marcussen, der mindestens an der Hälfte unserer aller Lieblingsplatten beteiligt war.
Steady As We Go ist Hank Shizzoes 16. Album seit 1994. Da drängt sich die Frage nach der Motivation auf. Hank sagt: „Es war an der Zeit. Wir haben als Band nie besser gespielt. Ich singe diese Songs sehr gerne, meine Stimme ist auf einem ganz anderen Level. Dieses Album wollte ich seit Jahrzehnten machen. Wir haben es sehr genossen, und ich glaube, dass man das merkt.“
„Wir“ bedeutet in diesem Fall die Band, mit der Hank seit fünf Jahren spielt: Tom Etter an den Gitarren und Simon Baumann am Schlagzeug. Dazu kam Michel Poffet, der seinen Kontrabass 15 Jahre lang in Hanks Band zupfte, seit dem ersten Album, Low Budget. „Tom und Simon sind ein Glücksfall für mich“, sagt Hank. „Es ist sehr selten, dass man mit Musikern so zusammenspielen kann. Alles klinkt sich ein, es ist ein musikalisches Daheim. Wir luden meinen lieben Freund Michel Poffet ein, und es war wie die Rückkehr eines lange verschollen geglaubten Familienmitglieds. Wir waren alle im selben Raum, spielten alles zusammen, ohne Probe, frisch. Niemand trug Kopfhörer, ich sang live. So wie man das früher machte – vier Musiker spielen gerne Musik und lassen das mit richtig guter Technik einfangen. Kein Gebastel, man kann gar nichts flicken. Einfach richtig gut gespielt und gesungen, zack, direkt ins Herz.“
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AD VANDERVEEN erklärt auf seinem neuen Album für Blue Rose: I Was Hank Williams !
I Was Hank Williams, das neue Album von Singer/Songwriter Ad Vanderveen, ist eine sehr persönliche Suche und ein Abenteuer und erinnert darin an John Steinbecks Travels With Charley und Bruce Springsteens Nebraska. Es ist eine Suche nach sich selbst, die zur Spiritualität führt, und eine Suche nach den Ursprüngen eines Traums. Ein Traum, der schon lange besteht und der den Musiker auf einen langen Weg mit zahllosen Songs und vielen Alben gebracht hat. Ein Traum, der von einer starken Faszination mit der neuen Welt geprägt ist und in der alten Welt verankert ist.
Das Bemerkenswerte an Vanderveens Songs mögen die Einflüsse östlicher Philosophie sein, die er seit Jahren studiert und praktiziert und die ein besonderes Licht auf verschiedene Themen werfen, während die Musik einen eindeutig westlichen Charakter hat.
Schreiben ist für Ad wie Atmen. Obwohl es nicht ganz so einfach vonstatten geht, ist es für ihn eine bare Notwendigkeit ebenso wie das Musizieren. Fraglos ist er einer der produktivsten Schreiber des Genres; Fans, Kritiker und seine Kollegen sind sich darüber einig, dass er für konstante Qualität bürgt. (Kein Geringerer als Van Morrison lud ihn kürzlich persönlich dazu ein, ein Konzert zu eröffnen.) Fast jedes Jahr präsentiert Ad Vanderveen eine Sammlung neuer Songs mit anderer Stimmung und Ausrichtung auf einer neuen CD.
In diesem Jahr sogar zwei:
Während die beiden Alben Worlds Within (2017) und Denver Nevada (2018) von etwas größeren Arrangements und größerem Produktionsaufwand als für Ad üblich geprägt waren, gilt für I Was Hank Williams das Gegenteil: Ein minimalistischer, direkter, spontaner Ansatz. Gesang und Gitarre, Text und Musik stehen im Mittelpunkt und sorgen für eine enge Beziehung zwischen dem Zuhörer und den Songs. Um dieses Grundgerüst werden charmante Ergänzungen in Form von Streicher- oder Bläser-Arrangements, Harmoniegesang und roots-orientierten Saiteninstrumenten gewoben ebenso wie atmosphärische Sounds, die zum Ambiente der Songs passen. Ad sagt: „Ein Song sollte auf seinen eigenen Beinen stehen können und ohne Ausschmückung bestehen können, ansonsten wüsste ich nicht, worum es in meinem Job geht. Es erscheint mir unverhältnismäßig, welche Bedeutung heutzutage der Produktion, den Arrangements und sogar dem Marketing beigemessen werden. Als sei die Verpackung wichtiger als der Inhalt. Dabei ist doch ein Song alleine schon etwas Magisches und Wundervolles. Ein Gedicht und eine Geschichte mit einer Melodie, einem Rhythmus und einem Titel – etwas Komplettes mit einer eigenen Identität, wie eine kleine Welt, in die man eintauchen kann. Wenn’s darum geht, das einzufangen, war ich schon immer der Meinung, dass besondere Momente und Situation nicht technischen Standards geopfert werden sollten. Glücklicherweise ist es heutzutage möglich, Aufnahmegeräte mit vernünftiger Qualität jederzeit dabei zu haben. Mehr als je zuvor ist es der Moment, auf den es ankommt. The Moment That Matters, wie es in einem Song heißt.“
In diese Momente kann sich der Hörer hineinziehen lassen wie in eine sehr persönliche Geschichte, wie es alte Folk-Tradition ist. Dann kann er dazu eigene Bilder einbilden, ganz wie bei der Lektüre eines guten Buchs. Wie viele seiner Vorgänger – Meister wie Bob Dylan, Van Morrison oder Neil Young – vertraut Ad Vanderveen seinen Instinkten: „Die Muse ist flüchtig und vergänglich. Man sollte Inspiration folgen, wenn sie da ist. Das gilt für all diese Aufnahmen; sie entstanden kurz nachdem die Songs geschrieben wurden, teilweise noch währenddessen – da sind die Bilder noch frisch und lebendig und sehr nah an ihrem Ursprung. Manchmal war das in einem Studio, manchmal an besonderen Orten wie in einem alten Auditorium oder sogar der Höhle des Pythagoras. Die Muse war sicher anwesend in diesen Orten und hat die akustischen Souvenire besonderer Momente bereichert. Ein Highlight war es, meine Mutter und meinen Vater musikalisch wieder zu vereinen an der Kirchenorgel und dem Ragtime-Klavier, in einem Stück namens ‚Live and Give It All‘.“
Neues Blue Rose-Album von JESS KLEIN: Back To My Green !
Fast eine Dekade lang gehörte die charismatische Singer/Songwriterin Jess Klein zur großen Austin Community, bevor sie vor kurzem in die beschauliche, dabei durchaus hippe Kleinstadt Hillsborough in North Carolina zog – der Liebe wegen! Das Thema Liebe, ja: auch die private, mehr aber eine allumfassende, mitunter spirituell geprägte und in einem größeren Kontext übergeordnete Liebe zieht sich wie ein roter Faden durch ihr brandneues Albums Back To My Green. In ihrer anspruchsvollen Lyrik und mit dieser so besonderen Stimme verliert Jess Klein dabei nie die Bodenhaftung und verweist ein ums andere Mal auf die brennenden Probleme unserer Zeit. Auch ihre Musik hört sich – nun im Südosten statt in Texas produziert – weiterhin erdig und wurzelverbunden an wie schon auf den beiden hoch gelobten Blue Rose-Vorgängern Behind A Veil (2012) und Learning Faith (2014). Mit Back To My Green ist der sympathischen Mittvierzigerin ein nächstes reifes, kraftvolles Americana-Album gelungen, das am Ende des Jahres noch so manche voreilig gefertigte Topliste durcheinander wirbeln wird!
Als junge Frau aus Upstate New York trat Jess Klein ab den frühen 90ern in den Folkclubs von Manhattan und Boston auf. Erste Alben erschienen noch privat, als ernsthaften Durchbruch muss man das in Nashville professionell aufgenommene und auf Rykodisc überregional veröffentlichte Draw Them Near von 2000 betrachten. Erst 2005 folgte das viel gepriesene, in NYC entstandene Strawberry Lover. Der ähnlich konzipierte, schnelle Nachfolger City Garden heimste in 2006 weitere Auszeichnungen ein, u.a. seltene 5 Sterne vom angesehenen Mojo Magazine. Die Ryko-Phase war damit beendet und Klein beschloss, nur noch selbstbestimmt auf eigene Rechnung zu arbeiten. Bound To Love entstand 2009 als erstes Ergebnis ihres Umzugs in die texanische Musikmetropole Austin. Lokale Größen wie Scrappy Jud Newcomb und Mark Addison konnten als Mitmusiker und Produzenten gewonnen werden, musikalisch präsentierte Klein eine flexible Mischung aus Folk und Pop mit lässigen Rockelementen made in Austin – absolut geeignet für Fans von Lucinda Williams über Patty Griffin bis Tift Merritt. Nach einer langen Pause meldete sich Jess Klein in 2012 mit Behind A Veil eindrucksvoll zurück – es war gleichzeitig ihr Labeldebüt bei Blue Rose in Europa. In einem sehr vielschichtigen, wieder von Mark Addison produzierten Album verarbeitete sie gleich mehrere Lebenskrisen auf poetische Art, musikalisch handelte es sich um Americana Rock mit texanischen Einflüssen an allen Ecken und Enden! 2014 folgte das nächste Blue Rose-Werk Learning Faith in einer ähnlichen musikalischen Bandbreite und in einem durchgängigen Konzept über den schwierigen Prozess, Vertrauen aufzubauen, über den Glauben an die Menschen und an höhere Mächte. Was bei Jess Klein aber nicht zwingend in Religiosität münden muss!
Nach drei Jahren ein neues Album der BOTTLE ROCKETS – Bit Logic !
Die Bottle Rockets haben in den 30 Jahren seit ihrer Gründung ein populäres Sub-Genre geschaffen – Kleinstadt-Mittelstands-Roots-Rock aus dem amerikanischen Mittleren Westen. Zutaten: bodenständige Poesie und Rock’n’Roll, Resultat: Wahrheit. Bit Logic ist ein etwas anderes Album für die Band aus St. Louis, ihrer selbst bewusst, sozial bewusst, eine Herausforderung.
Das Album wurde in den Sawhorse Studios in St. Louis mit Toningenieur Mario Viele aufgenommen und produziert von Eric „Roscoe“ Ambel (The Del-Lords, Steve Earle), dem langjährigen Kollaborateur der Band. Auf ihrem 13. Album gehen die Bottle Rockets ihre typische Stilmischung neu an. Noch immer sind Hymnen der Arbeiterklasse ein Markenzeichen der Band, aber auf Bit Logic legt das Quartett den Fokus nach außen, darauf, wie Wandel und Anpassung das Gesamtbild verändern.
„Wir hatten nicht vor, ein Thema für das Album zu finden, aber eines drängte sich auf“, erklärt Songschreiber Brian Henneman. „Wenn es auf diesem Album um irgendetwas geht, dann wie es ist, in der Welt von heute zu leben. Depressionen und Wut zu vermeiden. Diese Songs sind Ausschnitte aus den Momenten, in denen das überwiegend gelingt.“ Aber, um den Zeiten, in denen das fast unmöglich erscheint, ein Gegengewicht zu geben, findet sich auf dem Album das Pop-Meisterwerk „Maybe Tomorrow“, das einen optimistischen, heiteren Blick auf ein momentanes Versagen bietet.
Die Band kehrte zurück zu demokratischerem Songwriting, woraus vier gemeinsam verfasste Songs entstanden – im Unterschied zum vorhergehenden, überwiegend von Brian Henneman geschriebenen, hoch gelobten Album South Broadway Athletic Club. Bevor es ins Studio ging, schickte Henneman den Bandmitgliedern Smartphone-Aufnahmen simpler Akustikversionen zu – daraus entwickelte die Band einen Song pro Tag in drei viertägigen Studio-Aufenthalten.
THE BRANDOS – nun auch alle Studioalben plus eine rare Compilation erstmals auf Vinyl erhältlich!
Erstmals sind ab sofort alle Studioalben der BRANDOS auch auf Vinyl erhältlich, zusätzlich noch eine rare Compilation. Ein perfekter Abschluss des Wiederveröffentlichungsmarathons, nachdem das Revival der schwarzen Scheibe immer neue Höhen erreicht. Alle gleichzeitig veröffentlichten LPs sind auf jeweils 300 Stück limitiert und handnummeriert. Bei der geringen Auflage ist ein Collectors Item vorhersehbar.