Todd Thibaud und Kim Taylor wurden einige Jahre lang vom gleichen Management betreut. Dessen Idee war es, dass beide Musiker versuchen sollten, gemeinsam Songs zu schreiben, um damit das Interesse von Labels zu wecken. Beide trafen sich vor einigen Jahren in Austin beim SXSW-Festival, woraus sich schnell eine Freundschaft entwickelte.
Während sie in Austin waren, schmiedeten sie Pläne, sich in Boston zu treffen, um zusammen Songs zu schreiben. Zwar trafen sie sich dort, doch ein Song entstand leider nicht. Allerdings stellten sie fest, dass sie viel Freude hatten, zusammen zu singen, und die Idee für dieses Projekt entstand aus diesem Treffen. Sie sprachen darüber, dass es doch sehr interessant wäre, die Themen dieser Zusammenarbeit auf die schönen und auch nicht so schönen Zeiten von Beziehungen und Ehen zu konzentrieren. Beide waren damals zu beschäftigt mit eigenen Projekten, beschlossen aber, in Kontakt zu bleiben und die Zusammenarbeit anzugehen, sobald es die Zeit erlaubt. Nachdem einige Jahre vergangen waren, ohne dass etwas geschehen war, nahm Taylor die Sache in die Hand und gab den Anstoß zu dem, was WATER AND SAND werden sollte.
„Wir hatten Probleme, einen Namen für unser Projekt zu finden, tauschten Ideen aus, aber nichts davon wusste uns zu begeistern“, erinnert sich Thibaud. „Zu der Zeit schrieben wir beide Songs für unsere kommenden Alben und Kim schickte mir einen Song mit dem Titel ‚Water And Sand‘. Ich liebte den Song vom ersten Moment an und nach einigen Diskussionen kamen wir zum Entschluss, dass dieser Name sich sehr gut für unser Projekt eignen würde. Wir brachten den Namen zu unserem Manager und zu Freunden und Familien und allen gefiel der Name. Ich denke, er bezieht sich auf die Ausgewogenheit, die dem Leben und uns abverlangt. Die zwei Seiten der Münze. Das Yin und Yang. Das Leben, das uns auf der einen Seite geschmeidige Wasser und auf der anderen Seite den groben Sand gibt. Es gibt viele Freuden und gute Zeiten in unserem Leben, aber natürlich auch Zeiten der Unruhe und Schmerzen. Ich denke, der Name zeigt die unterschiedlichen Erfahrungen sehr deutlich.“
Verglichen mit den eigenen Veröffentlichungen ist WATER AND SAND anders. „Wir beide wollten unsere Stimmen und das gemeinsame harmonische Singen in den Vordergrund bringen und drum herum den Rest setzen. Wir setzten nie feste Regeln, was die andere Instrumentierung betrifft. Wir versuchten immer nur das zu machen, was richtig für die Songs ist und die Stimmen nicht zu sehr in den Hintergrund zu bringen.“
Wie schon beim Debütalbum von 2018 legten Thibaud und Taylor das Hauptaugenmerk beim Schreiben auf Beziehungen. Diese Gewichtung besteht auch beim neuen Album Catching Light, aber sie haben auch die Tür für andere Themen geöffnet. Beide Musiker sind seit vielen Jahren verheiratet und haben mit ihren Partnern langjährige Beziehungen. „Jeder, der eine langjährige Beziehung hat, versteht, dass das Leben in einer Beziehung nicht immer einfach ist. Wir alle ändern uns und wachsen. Wir alle streiten und gedeihen. Finden einen Weg, um zusammenzubleiben und alle Herausforderungen zu meistern, die uns das Leben bereitet. Dieses Thema zieht sich wie ein Faden durch das neue Album.“
Thibaud fährt fort: „‚Catching Light‘, „Right Next To You‘, ‚The Table‘, ‚You And I‘ – überall handelt es sich um diese Kämpfe und die Notwendigkeit, das Gute zu finden und immer füreinander da zu sein, vor all dann, wenn die Zeiten schwierig sind. Andere Stücke wie ‚Confession‘ und ‚Peace In The Valley‘ handeln von Vertrauen – in Gott, gegenseitig und all den Kämpfen und die Hoffnung auf Erlösung und Vergeben in den Zeiten, in denen wir versagen. ‚Every Good Thing‘ ist die Antwort auf die derzeitige Situation auf der Welt und insbesondere in unserem eigenen Land. Es ist eine Erinnerung daran, dass wir alle unseren Teil dazu beitragen müssen, wollen wir einen Wechsel zum Positiven erreichen. Es gibt so Vieles an Negativem, Unverständnis und Hass um uns, jeden Tag. Aber es gibt auch Gutes um uns herum, wir müssen dieses Positive nur in den Vordergrund bringen.“
Der Kern von WATER AND SAND sind Todd Thibaud und Kim Taylor, aber die Alben und Tourneen wären unmöglich ohne die Hilfe von Thomas Juliano und Sean Staples, die beide sehr engagierte und wichtige Teile dieses Projekts wurden. „Ihre Beiträge bei den Aufnahmen und den Live-Shows sind extrem wichtig“, bekräftigt Thibaud.
Todd Thibaud gehört zu jenen verlässlichen Typen, die sich musikalisch immer treu geblieben sind. Größere Veränderungen sind nicht sein Ding, die Abwechslung liegt in den Nuancen von Arrangement und Produktion, Spannung wird durch eine hohe Qualität der Songs garantiert, mit seiner attraktiven, gefühlvollen, sämig-rauen Stimme versprüht er ohnehin eine vertraute Wohlfühlatmosphäre wie kein Zweiter! Das war schon so zu Zeiten seiner ersten Band, den Courage Brothers, Anfang bis Mitte der 90er. Mit dem 97er Solodebüt Favorite Waste Of Time setzte sich der Mann aus Vermont ein erstes Denkmal am Songschreiber/Popfirmament. Es folgten die klassischen Blue Rose-Studioproduktionen Little Mystery (1999), Squash (2000), Northern Skies (2004), Broken (2008), Waterfall (2013) und Hill West (2019).
Kim Taylor ist eine amerikanische Singer-Songwriterin. Sie hat fünf Alben veröffentlicht und ist mit zahlreichen bekannten Künstlern wie Kasey Chambers, Ron Sexsmith, Grace Potter und Over the Rhine getourt. Ihre Songs wurden in zahlreichen US-TV-Shows gespielt wie etwa Flashpoint, Army Wives, Smallville, Cyberbully, One Tree Hill sowie in dem Comedy-Drama aus Großbritannien, Stella.