Der ex-Dire Straits-Gitarrist hat seit seinem Ausscheiden aus der Band bereits knapp 20 Alben unter eigenem Namen veröffentlicht, viele davon auf seinem eigenen Label Paris Records. Allein im Jahr 2020 waren drei CDs mit durchweg neuen Songs erschienen, vor wenigen Wochen erst das brandneue Werk Songs of Loss and Love. Wir haben nicht nur diese drei aktuellen CDs in unser Mailorderprogramm aufgenommen, sondern auch die jüngste Compilation, Anthology Volumes 2 and 3 – als Einstieg wärmstens zu empfehlen!
Mailorder Deutsch
Label/Artist Special: PARIS RECORDS/DAVID KNOPFLER
Wunderschönes Akustikalbum von MARKUS RILL zum Jahresende – New Crop!
Was machen Musiker, wenn sie nicht auftreten können? Sie machen trotzdem Musik. Singer-Songwriter MARKUS RILL und der bayerische Multi-Instrumentalist Robert Hasleder kennen sich seit 15 Jahren, aber hatten beide als viel beschäftigte Live-Künstler selten Gelegenheit, miteinander zu musizieren. Im Juni 2020 hatten sie dann, corona-bedingt, ausreichend Zeit.
Rill spielte einige unveröffentlichte Songs und Coverversionen in Hasleders Studio in der Nähe von Regensburg innerhalb von zwei Tagen live ein. Hasleder garnierte sie dann mit weiteren Gitarrenparts, Mandoline, Weissenborn, Banjo, Bass, Akkordeon und mehr.
New Crop ist ein abwechslungsreiches akustisches Album, das mal an das Zusammenspiel von Jim Croce und Maury Muehleisen erinnert, mal an Steve Earles Train A-Comin‘ oder John Hiatts Crossing Muddy Waters. „Ich hatte schon immer im Hinterkopf, mal ein komplett akustisches Album aufzunehmen. The Price Of Sin und Late Night Drive gingen schon in diese Richtung. Ich glaube, New Crop kann man nun gelten lassen“, sagt Rill lachend. Nur in der düsteren Coverversion von Dylans „Man In The Long Black Coat“, einem der unbestrittenen Höhepunkte des Albums, ist eine elektrische LapSteel-Gitarre zu hören, ansonsten dominieren akustische Instrumente.
Der Opener „Full-Grown Love“ überzeugt mit flockigem Bluegrass, während dem Hörer beim folgenden „Tractor“ das Lachen im Halse stecken bleibt. Der Erzähler dieser Americana-Nummer glaubt und hofft, dass sich mit der Anschaffung eines neuen Traktors alles zum Besseren wendet. „I’m gonna grow me a brand new crop of dreams“ lautet die entscheidende Zeile. Ob das klappt? „How I Roll“ steckt voller Rock’n’Roll-Drive, „You & My Youth“ bietet klasse Storytelling und eine starke Melodie, während Rills Version von „Man In The Long Black Coat“ dem Zuhörer das Blut in den Adern gefrieren lässt. Subtil unterstreicht Hasleder die bedrohlichen Elemente des Bob Dylan-Songs.
Weiter geht’s mit dem von einer feinen Weissenborn-Slide getragenen „Storm Approaching“. „Der Song war schon ein Kandidat für ein früheres Album, aber nach Tsunami- und Hurricane-Katastrophen erschien es mir falsch, einen Song zu veröffentlichen, der die reinigende Kraft eines Unwetters beschwört“, erklärt Rill. Hier passt der Song hin. Auf textlich wie musikalisch ungewöhnliche Weise befasst sich „Siren Song“ mit der Loreley-Sage – ein Folksong mit einem Hauch von Mittelalterflair. In Richtung Blues geht’s dagegen bei „The Name Of War“, einem wütenden Song, geschrieben zur Zeit der Terror-Attacken im Jahre 2015. „Ihr führt keinen Krieg im Namen Gottes“, stellt der Songschreiber klar. „Ihr führt Krieg um des Krieges Willen.“
„Two Girls“ ist eine wunderschöne Hommage an Townes van Zandt, ehe das Album mit „The One That Got Away“ ein wunderbar wehmütiges Ende findet.
New Crop bietet alle von Rills Stärken – abwechslungsreiche Americana-Musik, Rock’n’Roll, Country und Folk mit starken Texten – in einem frischen akustischen Soundgewand, das der vielsaitige Robert Hasleder passgenau angefertigt hat. Wer zwei Topmusikern beim entspannten und gekonnten Musizieren zuhören will, liegt bei New Crop genau richtig.
Der letzte Vorhang ist gefallen mit den US RAILS im „Red River Saloon“ in Heilbronn!
Das US-Quartett US RAILS aus Philadelphia machte sich im Februar 2020 auf zu einer weiteren mehrwöchigen Europa-Tournee, die allerdings bereits nach 14 Tagen durch die Corona-Pandemie abgebrochen werden musste. Die Show am 15. März in Heilbronn in Süddeutschland wurde mitgeschnitten, wohl ahnend, dass es das letzte Konzert der Tour sein könnte. Was es dann auch war, denn wenige Tage später folgte der länderübergreifende Lockdown.
Es war nicht nur die letzte Show der Tour, es war zudem auch das letzte Konzert in der örtlichen Musikkneipe „Red River Saloon“, die seine Türen zwar erst im Juni hatte schließen wollen, durch die Vorsichtsmaßnahmen dann aber nach der Show der US Rails erst gar nicht mehr wiedereröffnete. Somit war die Show der Last Call at the Red River Saloon.
Die knapp zweistündige Show umfasste 22 Songs aus den sechs Studioalben der Band, die bis auf eine Ausnahme alle aus der Feder der Bandmitglieder Ben Arnold, Tom Gillam, Scott Bricklin und Matt Muir stammen und die das breite Spektrum der melodischen Rockmusik abdecken, ob jetzt Bands wie die Eagles, Tom Petty oder auch Singer/Songwriter wie Randy Newman oder Jackson Browne als Vergleich herhalten müssen.
General Store Neuheiten/new arrivals week 45+46/2020
General Store Neuheiten/new arrivals week 42-44/2020
JOSEPH PARSONS lässt es kräftig rocken auf dem neuen Album At Mercy’s Edge!
At Mercy’s Edge, die neue CD von JOSEPH PARSONS, enthält zahlreiche Arena-taugliche Hymnen, die darauf warten, sich mit Gewalt den Weg aus der Quarantäne zu bahnen. Während die Welt gerade ins Stocken gerät, nimmt uns das Album mit auf eine Abenteuerreise: Vom Opener „Greed on Fire“ bis zum Höhepunkt „Mercy’s Edge“ – die Stücke strotzen vor Energie!
Jetzt, in seinen Fünfzigern, liest sich der Lebenslauf des US-amerikanischen Songwriters wie eine künstlerische Ausdauerübung, wie eine lange Autofahrt. An manchen Tagen mischen sich Zweifel in seinen Gefühlscocktail – aber Zweifel sind menschlich. Das neue Album erinnert an sein früheres Werk, klingt aber reifer, wenn auch bisweilen roh und rauh; es enthält dreieinhalbminütige Tauchgänge in Themen wie hemmungslosen Kapitalismus, Krieg und Trostlosigkeit, aber auch Liebe und Hoffnung sowie Politik. Seltsame Charaktere bevölkern es – irgendwie fehlerhafte Personen, die aber meist einen guten Kern haben.
Das Alter hat auch Vorteile: Parsons‘ Stimme und die Band klangen nie besser! Seine vielen Veröffentlichungen und herausragenden, emotionalen Live-Shows verbinden sich auf inspirierende Weise mit dem Publikum in ganz Europa und seiner ursprünglichen Heimat, den Vereinigten Staaten von Amerika.
An der Kraft, die die Band, bestehend aus Ross Bellenoit (Gitarre), Sven Hansen (Schlagzeug), Freddi Lubitz (Bass) und Joseph (Gesang, Gitarre), auf der Bühne ausstrahlt, merkt man, dass die Musiker schon lang zusammen spielen. Den starken Zusammenhalt innerhalb des seit 2008 bestehenden Quartetts kann man spüren. Im Jahr 2019, zwischen dem deutschen und italienischen Teil ihrer Tournee, nahmen die Vier sich Zeit, die Essenz der Band bei Aufnahmesessions in Deutschland und Slowenien einzufangen. Daraus entstand At Mercy’s Edge. „Das Aufnehmen während der Tour ist ein wahrer Luxus, da wir musikalisch voll engagiert, konzentriert und fokussiert sind. Die Band ist in Topform und wir haben eine tolle Zeit miteinander. Reisen regt die Sinne an, versetzt dich in einen anderen Gemütszustand und bringt ein zusätzliches Gefühl in die Musik. Eine wunderbare Art, Platten zu machen!“, sagt der sonst eher zurückhaltende Parsons.
Das Uncut Magazine (UK) nennt ihn zu Recht einen „erfahrenen Emotionenhändler“. Und Radio Bremen (DE) erklärt seine Musik als „dynamisch, intensiv und berauschend“.
Parsons lebt in Nordostdeutschland. In der westpommerschen Stadt Parchim — und in Berlin — verbringt er seine Zeit. In dem historischen Haus aus dem späten 16. Jahrhundert, das der Auswanderer mit seiner Frau und seinen Kindern bewohnt, schreibt er Songs. In seinem 2017 selbst gebauten Studio nimmt er sie auf. Parsons, der oft in die USA reist, sagt: „Ich gehe gern in die USA, aber ich liebe es, nach Deutschland zurückzukehren.“
VINYL – VINYL – VINYL
Mailordertipps vom Blue Rose-Musikstammtisch!
Blue Rose Records-Chefstratege Edgar Heckmann trifft sich seit vielen Jahren alle paar Monate mit einigen Kumpels, die genauso musikverrückt sind wie er selbst. Jeder Teilnehmer dieser kleinen, mal aus 5, mal aus 6 Personen bestehenden Runde, bringt seine derzeitigen Lieblings-CDs mit und stellt diese nach einem „Blind Date“-Verfahren vor. Ganz lustig sind dann die Momente, wenn die Zuhörer der Meinung sind, diese oder jene CD bereits zu besitzen, aber nicht auf den Namen des Musikers oder der Band kommen. Da sind brandneue Alben dabei, manchmal aber auch welche, die nicht mehr ganz taufrisch sind. Musik ist zeitlos, wie wir wissen. Dass nicht alle der vorgestellten CDs vom Mailorder ihres Vertrauens besorgt worden sind, ist absolut okay, denn wir kratzen mit unseren angebotenen CDs und LPs ja nur an der Oberfläche des Americana-Genres.
Am vergangenen Wochenende war es wieder einmal soweit und wie immer waren einige Perlen dabei, die wir bisher nicht im Webshop angeboten haben. Das soll hiermit nachgeholt werden – es lohnt sich als Fan unseres Labels, sich diese CDs einmal genauer vorzunehmen – wir freuen uns über jede einzelne Bestellung!
STEVE WYNN beeindruckt mit der 11-CD-Werkschau Decade!
AUF LAGER!
Steve Wynn wurde zunächst bekannt als Kopf und Songwriter von The Dream Syndicate, doch auch seine Karriere nach Auflösung der Band ist zweifellos sehr beeindruckend. Real Gone Music und Steve Wynn haben nun zusammen eine Werkschau unter dem Titel „Decade“ zusammengestellt, die 11 CDs umfasst, die Wynn in den Jahren 1995 bis 2005 veröffentlicht hat, zum großen Teil mit vielen Outtakes und Demos versehen.
Die Zahlen sind beeindruckend: 166 Songs, 57 davon bisher unveröffentlicht, sowie 31 weitere Raritäten! Über die Hälfte des 11-CD-Sets besteht aus entweder unbekannten Aufnahmen oder solchen, die fast unmöglich waren zu bekommen. Die anderen Stücke stammen aus folgenden Alben: Die US-Releases von „Melting In The Dark“, „Sweetness And Light“, „My Midnight“, „Here Come The Miracles“, „Static Transmission“ und „…Tick…Tick…Tick“, des weiteren die nur in Deutschland erschienene Compilation „The Emusic Singles Collection“ sowie einer weiteren nur in Europa erschienenen Zusammenstellung, „Pick Of The Litter“.
Wo kommen all die unveröffentlichten Stücke her? Nun, während dieser 10-jährigen Periode nahm Steve Wynn dutzende von Songs zuhause oder in Studios auf. Viele dieser Stücke wurden neu aufgenommen und zu unvergesslichen Stücken seines Kataloges. Andere Songs wurde beiseite gelegt und vergessen. Für „Decade“ hörten sich der langjährige Steve Wynn- und Dream Syndicate-Archivar Pat Thomas zusammen mit Steve in wohl hundert Stunden durch unveröffentlichte Aufnahmen und stellten diese großartige Box zusammen, die nicht nur remasterte Versionen von einigen der besten Alben Wynns enthält, sondern auch erstmals in den USA erhältliche zwei rare nur in Europa erschienene Titel. Einige dieser Alben wurden mit Steves langjähriger Band aufgenommen – Linda Pitmon am Schlagzeug, Jason Victor (Gitarre) und Dave DeCastro am Bass. Hin und wieder waren auch Studiogäste wie Chris Cacavas, Howe Gelb von Giant Sand, Barbara Manning, Chris Brokaw und Thalia Zedek von der Band Come, Tony Maimone von Pere Ubu, John Convertino von Calexico, Rich Gilbert sowie viele andere bei den Aufnahmen dabei.
Bei so viel Material muss das detailliert beschrieben werden, und so hat Steve Wynn das Alles selbst notiert und Geschichten hinter den Songs verfasst. Dazu kommen Anmerkungen von Pat Thomas und langjährigen Weggefährten Wynns – zusammengefasst in einem farbigen 48-Seiten-Buch!